In Griechenland gedenkt man heute des Studentenaufstandes gegen die Militärjunta vor 41 Jahren. Die Hauptveranstaltungen für dieses Ereignis fanden heute Vormittag im Athener Polytechnikum statt. Dort war am 17. November 1973 der Aufstand blutig niedergeschlagen worden.
Zahlreiche Bürger, darunter auch Schüler, kleine Kinder, ganze Schulklassen und Rentner hinterlegten bereits seit Samstag Blumen und Blumenkränze am Denkmal auf dem Gelände des Polytechnikums (siehe Foto).
Vor dem Eingang wurden von zahlreichen Straßenverkäufern rote und weiße Nelken angeboten. Schulen und andere Bildungseinrichtungen blieben heute geschlossen.
Um etwaige Zwischenfälle zu vermeiden, sind heute in der griechischen Hauptstadt rund 7.000 Ordnungshüter auf den Beinen. Der Höhepunkt der Feierlichkeiten ist heute Nachmittag ein Protestmarsch vom Klafthmonos-Platz aus bis hin vor die US-Botschaft an der Vasilissis Sofias Avenue. Die Verkehrspolizei hat zentrale Straßenabschnitte weiträumig abgesperrt. Außerdem sind seit 14.00 Uhr die U-Bahnstationen „Syntagma“, „Evangelismos“, „Megaron Moussikis“ und „Ambelokipoi“ geschlossen. Die U-Bahnstation „Panepistimio“ wurde bereits ab 12.00 Uhr gesperrt. Trotz der scharfen Sicherheitsvorkehrungen könnte es nach dem Protestmarsch heute Nachmittag und in den Abendstunden zu gewaltsamen Szenen zwischen autonomen Kräften und der Polizei kommen, wie das auch in früheren Jahren der Fall war.
Staatspräsident Karolos Papoulias stellte in einer Botschaft zum 17. November fest, dass dieser Aufstand einer jener Momente in der griechischen Geschichte sei, „der von Jahr zu Jahr wichtiger wird“. Weiterhin erklärte er: „Wir brauchen immer mehr Beispiele, die zeigen, dass die gesellschaftliche Befreiung durch Kämpfe erreicht wird.“
(Text: Griechenland Zeitung / eh, Foto: Eurokinissi)