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Blutzoll zum Osterfest in Griechenland Tagesthema

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Blutzoll zum Osterfest in Griechenland
Eine blutige Spur hinterließen die Osterfeiertage auf Griechenlands Straßen und Autobahnen – aber auch bei den Feierlichkeiten in verschiedenen Ortschaften. 31 Menschen kamen bei Verkehrsunfällen seit Freitag, dem 26. März, bis einschließlich Montag dieser Woche ums Leben. Landesweit ereigneten sich über 414 Verkehrsunfälle. Etwa 50 Personen wurden schwer- und 475 leicht verletzt.
zt. Ebenfalls reichlich Blutzoll forderte der Brauch, die Auferstehung mit Feuerwerkskörpern zu feiern oder Schüsse in die Luft abzugeben. Beim Basteln von selbst gebastelten „Osterraketen" kam auf Santorin in der Ortschaft Karterado ein 21jähriger Mann ums Leben, ein Freund von ihm wurde schwer am Auge verletzt. Ebenfalls auf Santorin ereignete sich in der Ortschaft Firostefani ein weiterer Unfall, hier wurde ein 28jähriger schwer an der rechten Hand verletzt. Die beiden Verletzten mussten mit einem Hubschrauber in ein Athener Krankenhaus gebracht werden.
In Messochori auf der südlichen Peloponnes (Präfektur Messinias) explodierte am Ostersamstag ein Pkw, in dem ein 25jähriger Material für Feuerwerkskörper transportierte. Der Mann kam in den Flammen ums Leben. Bei Iraklion auf Kreta fand ein 17jähriger den Tod, nachdem selbst gefertigte Knaller explodierten, die er gemeinsam mit anderen Jugendlichen hergestellt hatte.
Bei ähnlichen Unfällen wurden landesweit weitere 12 Personen – darunter ein 12 jähriges Mädchen vor einer Kirche in Agrinio (Aitoloakarnania) – verletzt. Einigen der Verletzten mussten Gliedmaßen amputiert werden. Auf der Insel Chios wurde die Auferstehung wie in jedem Jahr in Vrontado zwischen den beiden Kirchen Panagia tis Erithianis und Agiou Markou mit einem regelrechten „Raketen-Krieg" gefeiert. Schätzungen zufolge wurden dort 65.000 Feuerwerksraketen verschossen. Ebenfalls auf der Insel Chios wurde in der Ortschaft Nenita (an der Südostküste) ein 16jähriger durch einen selbst gebastelten Knallkörper verletzt. Nach Versuchen, ihn in einem Krankenhaus auf der Insel zu behandeln, musste er mit einer Transportmaschine vom Typ C-130 in ein Athener Krankenhaus geflogen werden. Bei Sfakaki, in der Nähe von Rethymno auf Kreta, wurde ein 54jähriger Tourist aus Großbritannien am Sonntagabend durch einen Schuss aus einer Handfeuerwaffe in die Brust schwer verletzt. Abgefeuert worden war die Kugel von einem Kreter, der bei den Osterfeierlichkeiten gemeinsam mit anderen Dorfbewohnern Freudenschüsse in die Luft feuerte. Der verletzte Brite wurde in einem Krankenhaus in Rethymno operiert. Sein Gesundheitszustand ist kritisch, aber stabil.
Um illegale Feuerwerkskörper aufzuspüren, hatte die Polizei zwischen dem 14. Februar und dem Ostersonntag 11.830 Kontrollen durchgeführt. Dabei wurden 119 Personen verhaftet. Sichergestellt werden konnten mindestens 230.115 Knaller, 1.469 Leuchtraketen und weiteres illegales Material. Bei dem Brauch, mit Jagdwaffen in die Luft zu feuern, tötete in Giannitsa (nordwestlich von Thessaloniki) ein 48-jähriger bei den Feierlichkeiten am Ostersonntag versehentlich einen Verwandten. Das Jagdgewehr war auf den Namen der Frau des 48-jährigen zugelassen, der tödliche Unfall ereignete sich bei dem Versuch, eine Ladehemmung zu beseitigen. Der Mann und seine Frau wurden wegen fahrlässiger Tötung verhaftet. (Text: GZjh; Foto: Eurokinissi)
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