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Per Workshop durch die unsichtbaren Seiten Athens

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Foto (© Goethe-Institut Athen) Foto (© Goethe-Institut Athen)

Die Organisation ap’Ousia (απ'ουσία), die seit 2019 Bildungs- und Kulturprogramme für Kinder und Jugendliche anbietet, gestaltet nun zum ersten Mal auch ein Angebot für Erwachsene. In Kooperation mit dem Goethe-Institut ist das Ziel des Workshops RO(U)T_E_S (ROTES/ROOTS), die Hürden und Komplikationen in den öffentlichen Räumen Athens aufzudecken, denen sich all jene stellen müssen, die die griechische Sprache nicht beherrschen.

Das Seminar richtet sich hauptsächlich an Geflüchtete und Menschen, die aus anderen Gründen nach Griechenland gekommen sind, aber auch an Erasmus-Studierende, die sich nur kurzzeitig hier aufhalten werden ‒ eben all jene, für die Athen eine mehr oder weniger fremde Stadt ist.

Schwierigkeiten ortsfremder Menschen in Athen

Die Griechenland Zeitung (GZ) hat mit Martha Roussou und Georgina Avatangelou von ap’Ousia gesprochen. Den beiden liegt das Thema Menschenrechte und deren Ausgestaltung sehr am Herzen, woraus die Motivation und schließlich eine konkrete Idee für die Umsetzung ihres Projekts entsprang. Durch die Ausstellung der Ergebnisse erhoffen sich, ein öffentliches Bewusstsein über die Schwierigkeiten ortsfremder Menschen in Athen zu schaffen und so alltäglichen Diskriminierungen vorzubeugen.
Der Workshop ist in zwei Gruppen mit maximal 20 Teilnehmenden aufgeteilt und besteht aus insgesamt drei Treffen zu je zwei Stunden. Das jeweils erste Treffen, das am 12.1. bzw. 14.1. im Goethe-Institut stattgefunden hat, diente hauptsächlich dem Kennenlernen und Austausch der Teilnehmenden: Welche Erfahrungen haben sie mit Diskriminierung im Alltag? Welche Schwierigkeiten gibt es beim Zurechtfinden in einer fremden Stadt? Welche Stereotype über Fremdenfeindlichkeiten im Alltag treffen zu?
Eine Woche später trifft sich die Seminargruppe erneut, diesmal im Zentrum von Athen. Den Teilnehmenden wird das Konzept von public spaces (öffentliche Räume) vorgestellt und die allgemein geltenden Rechte, die einem jeden in öffentlichen Räumen zuteil werden. Auf der anschließenden etwa 40-minütigen Tour durch die Innenstadt liegt der Fokus vor allem auf den ganz individuellen Empfindungen der Beteiligten, während sie öffentliche Verkehrsmittel und Dienstleistungen in Anspruch nehmen.
Die dritte Sitzung schließlich dient zur Reflexion: in einem sogenannten ‘sentimental mapping’ der Stadt wird Athen aus dem Blickwinkel der Teilnehmenden dargestellt ‒ an welchen Orten haben sie sich sicher gefühlt, welche Plätze waren beängstigend, was wurde als überfordernd wahrgenommen? Mithilfe von Fotos, kurzen Geschichten und Notizen sollen die unterschiedlichen Gefühle und Gedanken über die Stadt dargestellt werden. Roussou und Avatangelou haben zwar schon eine grobe Idee, wie ein solches Mapping aussehen könnte, ihnen ist es aber wichtig, der Gruppe freie Hand dabei zu lassen, sich auszudrücken.

Freiheit der eigenen Gestaltungsmöglichkeit

Diese Freiheit der eigenen Gestaltungsmöglichkeit ist für die Organisation grundsätzlich ein wichtiger Bestandteil beim Vermitteln von Bildung, wie die beiden gegenüber der GZ mitteilen. Die angebotenen Workshops und Kulturprogramme, die sich bisher ausschließlich an Kinder und Jugendliche gerichtet hatten, sind im Gegensatz zu einer formellen schulischen Art der Bildung immer spielerisch aufgebaut. Mit kreativen Dialogen und neuen Methoden der Wissensvermittlung versucht das Team, Spaß am Lernen zu bieten und Eigeninitiative zu fördern. Diese Prämisse liegt auch dem Workshop RO(U)T_E_S (ROTES/ROOTS) zugrunde; statt auf strikte Vorgaben wird auf ein gemeinsames Erarbeiten neuer Erkenntnisse gesetzt. Diese werden am 31. Januar um 19.30 Uhr im Goethe-Institut präsentiert und anschließend ‒ als digitaler Reiseführer durch die Stadt ‒ auch online veröffentlicht. Unter https://www.apousia.com/ kann man sich noch weitere Informationen über die Organisation einholen.

(Griechenland Zeitung / Linda Behringer)

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