Von Kostas Papakostopoulos nach Euripides’ „Iphigenie in Aulis“
„Iphigenie“ von Kostas Papakostopoulos ist das zweite Werk einer vom Regisseur konzipierten Trilogie mit dem Titel „Geliebte Hybris“ zur Krise der Demokratie in Europa. Der Zyklus begann 2015 mit „Antigone“ und wurde in der Spielzeit 2016/17 mit „Iphigenie“ fortgesetzt. In diesem Stück widmet sich das Deutsch-Griechische Theater einem weiteren Aspekt der europäischen Krise: dem Umgang mit dem Flüchtling.
Griechenland, als eine Union der freien Völker, deutet hier das Europa der Gegenwart an. Das Projekt Troja steht sinnbildlich für dessen oberstes Ziel: die Eroberung der globalen Märkte. Die Ankunft der Flüchtlinge gefährdet im neuen Stück die Einigkeit der Union. Sogar ihre Zukunft gerät in Gefahr, schnelle Lösungen sind gefragt. Die Zeit vergeht, das Bündnis der Feldherren wird brüchiger, die Wut der Völker wächst. Ein Opfer muß her, und es ist Iphigenie, die die Lösung bringen kann.
In der ersten Hälfte des Jahres 2016 hat Papakostopoulos gemeinsam mit Flüchtlingen in Köln einen Film gedreht, in dem die Neuankömmlinge von ihrer Flucht und von ihren Hoffnungen und Wünschen in der neuen, fremden Heimat berichten. Anschließend hat der Regisseur dieses Filmmaterial mit eigenen Texten und Fragmenten der Tragödie „Iphigenie in Aulis“ von Euripides verbunden und so das neue Stück erschaffen. Es entsteht eine Theaterperformance an der Schnittstelle zwischen Theater, Film und Dokumentation.
Wann: Fr, 13.10.2017, um 21:00 Uhr
Wo: Stiftung Michael Cacoyannis
Sprache: Deutsch mit griechischer Übertitelung
Eintritt: 12 Euro, Studenten: 8 Euro
(Griechenland Zeitung / yk)