Österreich, Wien, Heldenplatz, am 13. März 1938: „Ich habe mich entschlossen den Millionen Deutschen in Österreich nunmehr die Hilfe des Reiches zur Verfügung zu stellen. Seit heute Morgen marschieren über alle deutsch-österreichischen Grenzen die Soldaten der deutschen Wehrmacht“, so verkündete Hitler den Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich.
Über 200.000 Menschen feierten die angeblich herrliche Zukunft ihres Landes. Ausgehend von diesem historischen Ereignis schreibt der provokative, österreichische Schriftsteller Thomas Bernhardt im Jahr 1988 sein letztes Theaterstück „Heldenplatz“ als Auftrag des damaligen Intendanten des Burgtheaters, heute Intendant des Berliner Ensembles Claus Peymann. Josef Schuster, ein jüdischer Professor, nimmt sich das Leben, indem er sich aus dem Fenster seiner Wiener Wohnung, die direkt am Heldenplatz liegt, stürzt. Das Hausmädchen und die Wirtschafterin des Verstobenen unterhalten sich und porträtieren den Professor. Nach der Beerdigung treffen sich die Verwandten. Unterschiedliche Perspektive über die politische, kulturelle und ideologische Lage Österreichs werden mit sprachlichen Gegensätzen, Antithesen und rückblickenden Erzählungen dargestellt. Der Kontrast zwischen dem verstorbenen Schuster und seinem Bruder, der auch einen Lehrstuhl inne hat, überschatten die Bequemlichkeit der neuen Ära.
Jeden Mittwoch um 20 Uhr, Donnerstag und Freitag um 20.30 Uhr, Samstag um 21 Uhr und Sonntag um 19:00 Uhr.
Ort: Theater Odou Kykladwn „Lefteris Vogiatzis“, Kykladwn 11 & Kefallinias, Kypseli
Eintritt: 12€, 16€, 18€
Ensemble: Kariofilia Karambeti, Christos Stergioglou, Maria Skoula, Yvonni Maltezou, u.a.
Regisseur: Dimitris Karatzas
Infos: Tel. 210 8217877, https://www.ticketservices.gr/event/plateia-iroon/?lang=el
(Griechenland Zeitung/la)