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Vom Chaos zum Erfolg

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Unser Archivfoto (© Eurokinissi) zeigt die Statue des Freiheitskämpfers Adamantios Korais. Unser Archivfoto (© Eurokinissi) zeigt die Statue des Freiheitskämpfers Adamantios Korais.

Am 25. März 1821 begann unter der Führung von Alexander Ypsilantis der schon seit Jahren vom griechischen Geheimbund „Philiki Etaireia“ geplante griechische Freiheitskampf gegen die Herrschaft der Osmanen.

Der 25. März ist einer der beiden Nationalfeiertage in Griechenland. Die „Philiki Etaireia“ war ein Zusammenschluss griechischer Patrioten und Philhellenen, der 1814 von griechischen Kaufleuten gegründet wurde. Berühmte Mitglieder waren u. a. Lord Byron, Alexander Puschkin, Alexander Ypsilantis und der griechische Schriftsteller und Revolutionär Adamantios Korais.

Der Geheimbund plante, die Revolution an drei Orten gleichzeitig zu entfachen, u. a. auf der Peloponnes. Hier wurde der Angriff von den sogenannten „Kleften“ geführt. Heute noch heißt ein beliebtes griechisches Gericht „Kleftiko“ (nach Räuberart). Da die Rebellen keine eigenen Herden hatten, stahlen sie Lämmer oder Ziegen, um sich eine Mahlzeit zubereiten zu können. Auch das Fürstentum Moldau und die Walachei waren als strategische Einfallsorte geplant. Man ignorierte dabei allerdings, dass es sich hierbei mittlerweile um rumänische Provinzen handelte. Als Ypsilantis mit seinen 450 Soldaten, dem „Heiligen Bataillon“, in der Moldau einmarschierte, wurden sie von den Rumänen angegriffen und das Ganze endete in einem absoluten Fiasko. Der Aufstand in Konstantinopel wurde ebenfalls niedergeschlagen. Nur auf der Peloponnes war er von Erfolg gekrönt. Türkische Städte wurden eingenommen und die Bevölkerung vertrieben. Auf dem Meer tat sich hierbei besonders die Kapitänin Laskarina Bouboulina hervor, die mit ihrer eigenen Kriegsfregatte mehrere osmanische Schiffe zerstörte. Sie wird heute noch als Heldin gefeiert und verehrt. Im Dezember 1821 fand in Nea Epidavros die erste griechische Nationalversammlung statt. Ein Denkmal mit dem Text der Unabhängigkeitserklärung macht heute auf die Geschehnisse aufmerksam.

Der 25. März ist aber auch das Kirchenfest Mariä Verkündigung (Evangelismos). Im engeren christlichen Sinne ist dies der Zeitpunkt, zu welchem Maria der Erzengel Gabriel erschienen ist und ihr die Geburt von Jesus angekündigt hat. Unser kleiner Nachbarort „Evangelismos“ putzt sich an diesem Tag immer besonders heraus. In ganz Griechenland herrscht an diesem Tag eine Art Ausnahmezustand. Es finden Schüler- und Militärparaden statt und überall wird die griechische Flagge gehisst. Fast über 400 Jahre haben die Griechen unter der osmanischen Herrschaft gelitten, da ist ihnen natürlich die Freude über den Sieg und die Erklärung der Unabhängigkeit anzumerken. Und auch manch aktuelles Problem mit der heutigen Türkei wird vor diesem Hintergrund verständlicher.

Christiane Dalbeck, Pylos

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