Es war September geworden auf Paros. Die Sonne hatte schon lange den Sommerzenit überschritten und es ging hier dem Herbst entgegen. Ich hatte schon lange davon gesprochen ins entlegene Tal zu fahren, dort wo der Oregano zuhause ist.
Heute war es so weit. Mit zwei Autos sind wir am Nachmittag los gefahren, Kurz vor Sonnenuntergang waren wir dann an Ort und Stelle am alten Kloster des Tals. Die Türen zum Kloster waren offen, im Hof eine uralte Zeder, die schon die Türken auf Paros viele hundert Jahre zuvor gesehen HATTE. Die Kirche hatte man gerade renoviert, auch die Zellen der früher hier lebenden Mönche. Neu gestrichen war auch alles. In der Kirche drinnen zündete ich sofort zwei kleine dünne Kerzen an. Es soll Glück bringen und wenn man sich etwas wünscht soll es in Erfüllung gehen.
Draußen wurde das mitgebrachte Essen gerichtet. Griechischer Käse, etwas Salami, Kapern Weißbrot und schöner samtiger Rotwein von Paros. Die Schatten wurden länger, die Sonne ging unter und es roch nach wilden Kräutern. Die ersten Sterne zogen auf, der Wein und das Essen schmeckten köstlich. Alle Vögel waren schon zur Ruhe gegangen. Ein leichter Wind kam auf und die Blätter der uralten Olivenbäume glänzten im Mondlicht ganz silbern und wenn man genau zuhörte, konnte man von weitem das Lachen der Götter hören.
Margit Tissen
Dieser Beitrag sowie die Fotos wurde uns im Rahmen unseres Leserwettbewerbes zum zehnjährigen Jubiläum der Griechenland Zeitung von Frau Margit Tissen zugeschickt. Wir möchten uns dafür ganz herzlich bedanken!