Es ist Samstag, der 30. Mai 2015, seit 1 Woche sind wir wieder in unserer 2. Heimat, in Griechenland!
Unsere diesjährige Reise führte bisher über Ancona nach Patras, nach einer Nacht in Diakofto via Piräus nach Mythilini (Lesbos). Ein Wiedersehen nach über 30 Jahren mit dieser herrlichen Insel. Wir wohnen ziemlich zentral in Skala Kallonis, direkt am gleichnamigen Golf der Insel. Am heutigen Samstag also beschlossen wir Richtung Norden zu fahren. Gesagt, getan. Über Agia Paraskevi ging es zum Kloster Taxiarchis (geweiht den Erzengeln Michael und Gabriel). Als wir ankamen waren in der Klosterkirche gleich 2 Taufen im Gange. Wir sind dem Geschehen einige Zeit gefolgt und mir nichts, dir nichts waren wir Teil einer der Taufgesellschaften. Der Vater eines kleinen Mädchens schenkte uns jeweils ein Taufbändchen – einfach so. Wir waren perplex.
Die Klosterkirche selbst ist ein Schmuckstück und unbedingt Sehens- und Besuchens wert. Vor der Kirche hatten sich die geladenen Taufgäste versammelt zum Umtrunk und kleinen. Leckereien. Auch wir wurden von der Gesellschaft bedacht, obwohl nur Touristen. Die Außenanlage des Klosters ist ebenfalls ein Schmuckstück, hübsch angelegt und gepflegt. Bevor wir die Klosteranlage wieder verließen haben wir im Café die Loukomades gegessen, die uns von unserem Vermieter wärmstens empfohlen wurden… Und… Er hatte RECHT.
Wir machten uns also satt und zufrieden auf den Weg zu unserem Auto um weitere Orte der Insel zu besuchen, da kamen jüngere Leute des Weges, die gerade etwas verzehrten. Aus unserem freundlichen „Καλη ορεχη“ entwickelte sich eine amüsante Plauderei. Der junge Mann hieß Menelaos (Grieche), eine seiner weiblichen Begleiterinnen hieß Beatrix (Holländerin) und etwas später kamen noch seine Frau Anita und die Tochter namens Myrtho. Menelaos meinte scherzhaft: „Deutschland hält uns über Wasser“, denn seine Frau Anita, die meinte, ihr Name sei absolut nicht „königlich“, ist Deutschlehrerin in Griechenland. Wir plauderten über dieses und jenes und zu allem hatte Menelaos eine kleine Geschichte parat. So auch zu dem ausgedienten Starfighter, der über dem Eingangsportal zum Kloster hängt. Menelaos erzählte uns hierzu folgende Geschichte:
„Als der Pilot damals hier vorbei flog hatte er Probleme mit seiner Maschine. Der Erzengel Michael sah das und holte ihn unversehrt vom Himmel. Als Dank schenkte der Pilot dem Erzengel die Maschine. Seit damals steht bzw. hängt nun dieses Teil hier in der Gegend rum.“
Diese Geschichte erzeugte schallendes Gelächter bei uns Allen. Wir haben uns herzlich voneinander verabschiedet, nicht jedoch ohne Erinnerungsfotos zu machen. Unser Aufenthalt hier vor Ort hatte sich durch diese ungeplanten Erlebnisse wesentlich verlängert, aber es sind genau diese Begebenheiten und Begegnungen, die uns mit Griechenland und den Griechen verbinden. Deshalb tragen wir, seit mehr als 30 Jahren, Griechenland in unseren Herzen.
Ελλαδα σ αγαπαμε!
Burkhard Merkel und Eva Weßbecher-Merkel
Dieser Beitrag und die Fotos wurden uns im Rahmen unseres Leserwettbewerbes zum zehnjährigen Jubiläum der Griechenland Zeitung von Burkhard Merkel und Eva Weßbecher-Merkel und zugeschickt. Wir möchten uns dafür ganz herzlich bedanken!