Von Robert Schäfer
In Teil 1 finden Sie die Buchstaben A bis F. In Teil 2 die Buchstaben G bis M. In Teil 4 die Buchstaben T bis Z.
N axos
Mit 430 Quadratkilometern größte Insel des Kykladen-Archipels. Aufgrund der Zentralität und der Fruchtbarkeit der Insel (relativer Wasserreichtum) wurde die Stadt Naxos nach der venezianischen Besetzung eines Großteils der Kykladen (ab 1207) Sitz des Herzogtums der Kykladen und blieb es auch über dreieinhalb Jahrhunderte lang. Wegen der „landwirtschaftlichen Möglichkeiten“ ist die Insel nicht so vom Tourismus abhängig wie die meisten Kykladen. Siehe auch "Zas"
O ia
Gesprochen Ija, am Nordwest-Ende von Santorini.
Bilderbuchort – solange die von Fira, Santorinis Haupstadt, herangekarrten Busladungen mit Touristen (meist Passagiere der auf der Reede vor Fira ankernden Kreuzfahrtschiffe) noch nicht oder nicht mehr die engen Gassen bevölkern.
Der Ort wurde 1956 durch das letzte Erdbeben praktisch total zerstört und in einer sehr ansprechenden, kaum moderne Bausünden zulassenden Art wieder aufgebaut.
Oia ist mittels einer mehrmals täglich verkehrenden Fähre mit der gegenüber Santorini liegenden kleineren Insel Thirassia verbunden. Thirassia bildet den westlichen Rand (gegenüber Santorini als dem östlichen) des durch eine Eruption von über 3.600 Jahren entstandenen Kratersees, der sogenannten Caldera, die zu den weltweit vier berühmtesten Vulkantrichtern gehören soll.
P rofitis Ilias
Nicht etwa der Gewinn aus der Lektüre von Homers „Ilias“, dem Trojanischen Krieg, sondern dem Propheten Elias (wirkte im 4. Jh. vor Chr.) gewidmete Kapellen bzw. Kirchen, meist auf den höchsten Erhebungen zahlreicher Kykladen errichtet. Mein geschätzter Kykladen-Führer (siehe Literatur) nennt insgesamt elf Inseln.
Für Wanderfreunde besonders geeignete und meist auch sehr reizvolle Ziele (wie ich selbst immer wieder feststellen konnte), da wegen der an seinem Namenstag (24. Juli) stattfindenden Prozessionen die Zugangswege überwiegend in sehr ordentlichem Zustand gehalten werden. (siehe auch „Kapellen“ und „Wandern“).
Q uittungs-Sitten auf den Inseln
Die von Athen verlangte Quittungs-/Rechnungs-Ausgabe bei Wirten, Geschäftsleuten etc. wird (nicht nur) auf den Inseln recht unterschiedlich gehandhabt. Das in meiner Jugend von der älteren Generation häufig gehörte Wort: „Russland ist groß und der Zar ist weit“ kann hier wie folgt modifiziert werden: „Die Ägäis ist groß und Athen ist weit!“
R ooms to let
Hinweisschilder an zahlreichen Häusern auf fast allen Inseln. Für mich die zweithäufigste Möglichkeit der Unterkunftsbeschaffung. Die häufigste waren (und sind) die vielfach am Hafen stehenden „Empfangs-Komitees“ (Zimmervermieter) in Erwartung der den Fähren entsteigenden Touristen. Auf Naxos konnte ich mir einmal gegenüber etwa zehn Anbietern, die gleichzeitig und lautstark sowie auf ihre Appartement-Abbildungen verweisend auf mich einredeten, nur durch einen vorgetäuschten Tobsuchtsanfall Gehör verschaffen. Erst nach einem energischen und lauten „one after the other!“ herrschte endlich Ruhe, und ich konnte mich den Einzelangeboten zuwenden.
S kopelitis, Dimitrius
„Privat-Reeder“ und Kapitän der von ihm vor über 45 Jahren in Betrieb genommenen kleinen Fähre „Express Skopelitis“, die seitdem – in zweiter bzw. dritter Kapitäns- und erheblich erweiterter Fähren-Generation – inzwischen als legendär bezeichnet – zwischen Katapola auf Amorgos (Heimathafen) und Naxos ( 4-) 6 x wöchentlich (außer sonntags) verkehrt und die vier kleinen Kykladen anläuft (siehe auch „Verlassene Inseln“).
Auf Epäno Koufonissie, einer der „Kleinen“, traf ich auf einen auch nicht mehr ganz jungen Touristen, der mir stolz erzählte, vor etwa 40 Jahren mit der ersten „Express Skopelitis“ gefahren zu sein, die nur Platz für ein einziges Auto bot, sein eigenes.
Im nächsten und letzten Teil die Buchstaben T bis Z des Kykladen-ABC´s.