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Erdbeben - die zerstörerische Naturkatastrophe!

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Erdbeben - die zerstörerische Naturkatastrophe!

Neulich war ich mit meinem Mann mal wieder in Kalamata (Südpeloponnes) zum Großeinkauf. Dabei fielen mir in der Innenstadt einige alte Häuser auf, die noch Spuren des grossen Erdbebens von 1986 aufwiesen. Fast 30 Jahre ist es nun schon her, 13. September 1986 um genau zu sein, dass Kalamata von einem Erdbeben der Stärke 6,2 beinahe vollständig zerstört wurde.

Erdbeben sind in Griechenland weiß Gott keine Seltenheit, kleinere Beben werden fast täglich registriert. Insbesondere auf dem Peloponnes kommen sie sehr häufig vor, da südlich der Halbinsel ein tiefer Graben im Meer verläuft. Hier stoßen die europäische und die afrikanische Platte gegeneinander und durch die enorme Reibung bzw. auch Überlagerung entstehen die unterschiedlich starken Beben. Zur Zeit des damaligen Bebens waren mein Mann und ich gerade in Griechenland und zwar auf einem Campingplatz in Kyllini, südlich von Patras. Auch hier konnte man das Erdbeben deutlich spüren. Da es das erste Beben war, das wir erlebten, gerieten wir wie alle anderen Campingplatzgäste in Panik und liefen sofort aus dem Lokal heraus, in welchem wir gerade saßen. Ich kann mich sogar noch genau an die Musik erinnern, die gerade spielte: Pink Floyd, Another Brick in the wall, wie passend!!
Seither sind 30 Jahre vergangen, wir haben viele kleinere und mittlere Erdbeben mitgemacht und uns auch viele Male kräftig erschrocken, wenn plötzlich die Gläser im Schrank klimperten. Um unser Haus machen wir uns weniger Sorgen, es ist erdbebensicher gebaut, wie übrigens alle Häuser in Griechenland, die gesetzlichen Vorschriften sind hier sehr streng.
Kalamata ist wieder aufgebaut worden und wie ich finde, erheblich schöner als vor dem Beben. Es sind viele schöne Geschäfte entstanden, kleine Plätze mit Cafes laden zum Verweilen ein. Die Griechen selbst leben mit dieser ständigen Gefahr relativ gelassen, die älteren beten in der Kirche für eine Zukunft ohne Erdbeben, die jüngeren vertrauen auf die neue sichere Bauweise. Auch wir sind gelassener geworden, aber wenn ich ein dumpfes Grollen vom Meer her höre, denke ich doch sofort es könnte ein Erdbeben sein.

Christiane Dalbeck, Pylos

Unser Foto (© eurokinissi) zeigt ein eingestürztes Hochhaus nach dem Erdbeben in Kalamata 1986.

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