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Byzantinisches Erbe am Hausberg Athens: Klöster des Hymettos, Teil 4 (Kloster Johannes des Theologen)

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Byzantinisches Erbe am Hausberg Athens: Klöster des Hymettos, Teil 4 (Kloster Johannes des Theologen)

Am Rand des Athener Vororts Papagou erhebt sich auf einem Plateau das Kloster Johannes des Theologen (d.h. des Evangelisten, Μονή Αγ. Ιωάννου Θεολόγου).

Die Pforte in der nach außen abweisenden Mauer öffnet sich auf einen kleinen, einladenden Hof, dessen schöner Bewuchs von den hier lebenden Nonnen mit Hingabe gepflegt wird. In seiner Mitte erhebt sich das Katholikon des Klosters, eine Kreuzkuppelkirche, die allerdings zumeist verschlossen ist. In deren Inneren tragen vier Säulen die Kuppel, von denen zwei mit antiken Kapitellen geschmückt sind. Die Wandmalereien entsprechen weitgehend dem für orthodoxe Kirchenausstattungen üblichen Repertoire. 150403Hymettos1 small
Über die Entstehungszeit des Katholikon und damit wohl auch den Zeitpunkt der Gründung des Klosters wurde und wird viel spekuliert. Vom 12. bis zum 17. Jahrhundert ist so gut wie jeder Ansatz bereits vertreten worden, und eine endgültige Entscheidung der Frage scheint bis heute nicht wirklich in Sicht. Das mag einerseits zwar ernüchtern, kann andererseits aber doch auch als ein durchaus erleichternder Hinweis auf die Lebendigkeit der Wissenschaft hergenommen werden. Da ist eben noch immer so manches im Fluss. Grundsätzlich sind es vor allem zwei Vorschläge, die sich hinsichtlich der Erbauungszeit der Kirche herauskristallisieren. Der eine setzt den Bau ins 13. Jahrhundert an, der Narthex sei dann im 15. Jahrhundert hinzugefügt worden. Die Ausmalung wird ins darauf folgende 16. Jahrhundert datiert. Der andere Vorschlag, der gerade auch in jüngster Zeit wieder vertreten wird, geht von einer Errichtung des Katholikon erst in postbyzantinischer Zeit aus, zwischen dem 15. und 17. Jahrhundert. Hier wird dann allerdings eingeräumt, dass man sich beim Bau der Kirche stark an früheren Beispielen orientiert habe. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Diskussion fortsetzen wird. Weitere Malereien übrigens sind in der Trapeza des Klosters erhalten, im Refektorium. Sie entstanden in der 1. Hälft
e bzw. um die Mitte des 17. Jahrhunderts. Damals wurde dem Klosterkomplex zur Stadtseite hin auch ein Wachturm zugefügt, der wie ein markanter Fremdkörper aus der Umfassungsmauer heraus sticht.150403Hymettos3 small

Das Kloster liegt nur wenig außerhalb vom nordöstlich gelegenen Athens gelegenen Vorort Papagou. Kommt man vom Zentrum her über die Leoforos Mesogeion, biegt man unmittelbar gegenüber den mächtigen Gebäuden des Verteidigungsministeriums, die man linkerhand sieht, nach rechts in die Odos Kiprou ab. Dieser folgt man bis zu einem großen Kreis, den man zu Dreiviertel umfährt, um dann nach rechts abzuzweigen. Gleich darauf biegt man erneut nach rechts in die Odos Papagou ab, in deren weiteren Verlauf das Kloster dann auch ausgeschildert ist. Man nimmt schließlich nach rechts die Odos Anastaseos, von der wiederum nach rechts die Straße zum Kloster abgeht.

 

Öffnungszeiten: vormittags 10.00 – 12.00; nachmittgas in den Sommermonaten 17.00 – 19.00, in den Wintermonaten 16.00 – 18.00.
Die Kirche bleibt in der Regel verschlossen. Am ehesten findet man sie samstagvormittags geöffnet vor.

Jens Rohmann

Unsere Fotos © Eurokinissi und © GZeh entstanden zu unterschiedlichen Jahreszeiten auf dem Hymettos mit Blick auf Athen bzw. mit Blick von Athen auf den Berg.

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