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Euböa – Der Schmuckkasten Griechenlands

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Euböa – Der Schmuckkasten Griechenlands
Durch das Dirfis-Massiv Von Joachim Kary Euböa ist die zweitgrößte Insel Griechenlands. Das ist wahrscheinlich auch deshalb den Wenigsten bekannt, weil die Insel den Sprung in die Hochglanzprospekte der Reiseveranstalter noch nicht geschafft hat.
ekte der Reiseveranstalter noch nicht geschafft hat. Nur entlang der Südwestküste haben sich einige kleine Tourismuszentren gebildet. Den eigentlichen Reiz der Insel macht aber das bergige Zentrum um das Dirfis-Massiv aus. Tiefe Schluchten mit noch bis ins Frühjahr schneebedeckten Bergen wechseln sich ab mit wild bewachsenen Ebenen. An der Ostküste liegen kleine Fischerorte mit langen unberührten Stränden.
Schon von weitem kann man die Stadt Chalkida an der Meerenge von Euböa sehen. Hier, an der schmalsten Stelle des Kanals verbindet eine Brücke die Insel mit dem Festland. Die mit rund 80.000 Einwohnern größte Stadt der Insel ist das administrative und ökonomische Zentrum Euböas. Der hektische Verkehr und der umtriebige Hafen bilden einen Gegensatz zu dem sonst so ruhigen und idyllischen Eiland. Allein mit dem Blick auf den Evripo-Kanal, der an seiner schmalsten Stelle gerade 35 Meter breit ist, und die Uferpromenade kommt man zu dem Fazit: auch die Stadt hat ihre Reize.
Schon einige Kilometer nördlich von Chalkida werden die Straßen schmaler, die Dörfer kleiner und die Landschaft farbiger. In verschiedensten Grün-, Gelb- und Blautönen scheinen die kleinen Hügel in der Ferne getaucht zu sein, die als Vorboten das Dirfis-Massiv ankündigen. Genau im Zentrum der Insel liegt das kleine Gebirge, dessen höchster Berg, der 1745 Meter hohe Dirfis, oft noch bis in den Juni mit Schnee bedeckt ist.

Man braucht Zeit

Will man das Bergmassiv durchqueren, um an die Ostküste der Insel zu gelangen,  benötigt man Zeit. Die kleinen Fischerorte Limani, Pigadia und Sarakiniko sind mit ihren langen einsamen Stränden, einladenden Tavernen und dem kristallklaren Wasser in den wenigsten Reiseführern beschrieben und auf den wenigsten Straßenkarten zu finden. Keine geteerte Straße und kein befestigter Weg führen dorthin. Über kleine Feldwege, die eigentlich nur von Hirten, Wanderern und Schafen begangen oder von Geländewagen befahren werden können, sind sie zu erreichen. Und Flora und Fauna?  Eindrucksvolle Felsformationen, rote Steilklippen und weiße Strände sind ebenso zu entdecken wie wilde Schildkröten und kleine Schlangen.
Nach längerer Fahrt, denn selten kann man auf den staubigen Pisten mehr als zehn Kilometer pro Stunde fahren, tauchen wie aus dem Nichts die kleinen, „jungfräulichen" Dörfer an der Ostküste der Insel auf. Wenn sich Touristen an diesen Ort verirren, dann sind es zumeist Griechen.
Ebenso spektakulär, wenn auch besser ausgebaut, schlängelt sich die Straße in Serpentinen von Afroa an der Ostküste durch Täler und Pässe nach Ano Kimi. Diese Ortschaft mit ihren beschaulichen Herrenhäusern liegt an einem Berg, 250 Meter über dem Meer. Spätestens auf der Anhöhe von Ano Kimi mit dem Blick auf den weiten Strand, den Hafen und das endlos scheinende Meer versteht der Reisende, warum Euböa oft als das „Paradies" oder der „Schmuckkasten Griechenlands" bezeichnet wird.

Informationen:

Die Hauptstadt Chalkida liegt etwa 80 Kilometer nördlich von Athen und ist über die gut ausgebaute National Road 1 zu erreichen. Die Insel ist dort mit dem Festland durch eine Brücke verbunden. Sowohl südlich als auch nördlich von Chalkida gibt es mehrere Fährverbindungen. Von dem Hafenort Kimi besteht eine Fährverbindung zu den nördlichen Sporaden. Die größeren Städte der Insel werden regelmäßig mit Fernbussen von Athen und Thessaloniki angefahren. Die kleineren Orte der Ostküste können nur mit einem eigenen Fahrzeug erreicht oder zu Fuß erwandert werden. 

© Griechenland Zeitung

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