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Preveza: Die Stadt mit den vielen Gesichtern

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Griechenland/Preveza. Preveza, an der Einfahrt des Amvrakischen Golfs, ist von zwei ganz verschiedenen Meereslandschaften umgeben. Im Westen das offene Ionische Meer, im Osten der geschlossene Amvrakische Golf. Vielleicht ist das der Grund, daß hier ein mildes Mittelmeerklima - die Einheimischen sagen "das beste der Welt" - herrscht. Auch im Hochsommer, wenn man in manchen Gebieten Griechenlands die Hitze nicht ertragen kann, genießt man in Preveza stets die frische Brise eines milden Nordwestwindes. Das Farbenspiel von dunklem Grün und tiefem Blau des Meeres, das die Stadt im Anschluß an endlos lange Sandstrände umgibt, ist ein Spiegelbild des satten Grüns der Bäume und Büsche, die bis an die Küste wachsen. Außer den vereinzelten Zypressen und Palmen befinden sich entlang des Ionischen Meeres und in der ganzen Umgebung von Preveza Olivenhaine, die ursprünglich vor 300 Jahren von den Venezianern angepflanzt wurden, um die Republik von Venedig mit Olivenöl zu versorgen. 

Die Anfänge der Siedlung lassen sich bis in die Mitte des 11. Jahrhunderts zurückverfolgen, namentlich aber wird Preveza erstmals Ende des 13. Jahrhunderts in der "Chronik von Morea" erwähnt. Die Stadt gilt als die mittelalterliche Nachfolgerin des antiken Nikopolis. Nachdem der römische Kaiser Octavian 31 v. Chr. Antonius und Kleopatra in der Seeschlacht vor Aktion besiegt hatte, gründete er Nikopolis, seine "Siegesstadt", nach römischem Vorbild. Türken, Venezianer und Franzosen herrschten zeitweise über den Ort, der besonders den Venezianern und dem türkischen Statthalter Ali Pascha seine Entwicklung zur heutigen Stadt Preveza zu verdanken hat. Auch heute vermitteln die verschiedenen Bauten den Eindruck, die Zeit sei bei den Venezianern und Türken stehengeblieben. Bis heute gilt für einige alte Bauten noch das venezianische Recht, nach dem u.a. die Zimmer eines Gebäudes einzeln an verschiedene Käufer verkauft werden können. Von 1800 bis 1809 befand sich Preveza zusammen mit Vonitsa, Parga und Vouthroto (Albanien) in einem Städtebund, der eine eigene Rechtsordnung, eigene Gerichte und das Recht besaß, internationale Verträge abzuschließen. Bis 1950 war Preveza der einzige Hafen und der Hauptverkehrsknoten Westgriechenlands. So zog die Stadt immer wieder Bewohner aus anderen Gegenden des Epirus und von den gegenüberliegenden Ionischen Inseln an, sogar zahlreiche Italiener, die ein eigenes Stadtviertel bewohnten. Ihre 1566 gegründete katholische Kirche ist noch erhalten. Heute ist die 25.000-Einwohner-Stadt Fischereizentrum des Golfs von Amvrakien. Hier soll es die besten Fische Griechenlands geben, u.a. die Sardellen des Ionischen Meeres, die kleinen Barben, die Silberbrassen und die größten Krabben Griechenlands, die sogenannten Gambas. Am ersten Wochenende im August wird jedes Jahr das "Sardellenfest" gefeiert, mit frischen Sardellen, Wein, Musik und Tanz.
Preveza ist außerdem Ausgangspunkt für Erkundungsfahrten in den Nordwesten Griechenlands.

Nützliche Telefonnummern: Vorwahl: 0682. Städtisches Tourismusbüro: 28120. Polizei: 22223. Hafenamt: 22226. Olympic Airways: 22505. Busbahnhof: 22213.

Anreise: Tägliche Bus- und Flugverbindungen von Athen.

Unterkunft: Hotels und Zimmer in allen Kategorien.

Museen: Archäologisches Museum Nikopolis.

Klöster: Lekatza, Agia Pelagia, Profitis Ilias, Agios Dimitrios Zalongou.

Kulturelle Veranstaltungen: Juli: Internationales Chorfestival und Kunstausstellungen, August: Sardellenfest, Nikopolia (Musik, Tanz- und Theateraufführungen).

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