Die südwestliche Insel der Kykladen, Milos, ist nicht nur wegen der Venus aus dem 2. Jh.v.Chr., die 1820 auf der Insel gefunden wurde, ein Begriff. Ihre bedeutendsten Sehenswürdigkeiten sind zweifellos die frühchristlichen Katakomben in der Nähe des kleinen Fischerdorfes Klima.
Erst vor drei Jahren wurde das 1840 entdeckte, unterirdische Gräberlabyrinth von 184 m Gesamtlänge restauriert und zur Besichtigung für die öffentlichkeit freigegeben. Im Vulkangestein der Insel erwartet den Besucher eine Totenstadt, die vom 1.-5. Jahrhundert frühen Christen als Grabstätte und zum Gottesdienst diente. 37m unter der Erde, am Ende von verzweigten Gängen, befinden sich viereckige, zimmergroße Räume. Allerdings kann nur die erste Höhle betreten werden, da nur diese durch Baueingriffe vor dem Einstürzen gesichert wurde. Nach Schätzungen von Archäologen sollen 7.000 bis 8.000 Christen dort begraben sein. In jedem der Räume wurden mindestens 8 Tote beerdigt. An den hinteren Wänden stehen mit roten Buchstaben die Angaben zu den Toten.
Zur antiken Stadt Melos, wo sich die Katakomben befinden, gelangt man am besten von Plaka aus, über die Fahrstraße oder über den alten Fußweg bis zur Ortschaft Trypi und von dort zum Ausgrabungsgelände. Von der antiken Stadt zeugen nur noch ein Rest der Stadtmauer und das römische Theater, das noch am besten erhalten ist und im Sommer für Theateraufführungen genutzt wird.
Griechenland Zeitung