Zugodyssee durch Griechenland. Eine Reise auf dem Netz der Griechischen Eisenbahnen (OSE) führt von Athen nach Thrakien durch unberührte Naturlandschaften, Schluchten und Wälder. Bahn und Griechenland pur.
Griechenland/Athen. Am Bahnhof Larissis beginnt unsere Fahrt von Athen nach Thrakien, zur Endstation des griechischen Eisenbahnnetzes, der Ortschaft Ormenio, an der Grenze zur Türkei gelegen. Täglich um 7.00 Uhr früh setzt sich der Intercity schnaubend in Bewegung. Der Zug hat mit seinen zehn Eisenbahnwagen ein Gewicht von 545 Tonnen, verfügt über 150 Plätze erster und 288 zweiter Klasse und kann eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h erreichen. Schon bald ist man dem Moloch der Groίstadt entkommen und fährt dem Sonnenaufgang entgegen. Wir brausen am Athener Vorort Agios Stefanos vorbei und der See von Marathonas wird sichtbar. Die Fahrt durch die Landschaften Böotiens und Thessaliens ist einmalig, erste Frühlingsboten machen sich bemerkbar. Die Strecke führt durch die Asoposschlucht und über die Brücken von Papadias und Gorgopotamos. Kurze Stopps folgen an den Bahnhöfen von Lianokladi, Agies und Domokos bevor wir zum Bahnhof von Paläofarsala gelangen, wo die Eisenbahnstrecke nach Volos und Karditsa abzweigt. Wir lassen Larissa hinter uns und kommen zum Bahnhof von Litochoro, der Naturliebhabern ein Begriff sein dürfte, da er das Tor zum Naturschutzpark des Olymp ist. Die Strecke führt nun an den Ufern des thermaischen Golfes entlang, mit einem herrlichen Blick zum Meer. Pünktlich zur Mittagszeit fährt der Zug im Bahnhof von Thessaloniki ein. Kurzer Aufenthalt und um 13.45 Uhr setzt sich die Eisenbahnschlange ins entfernt gelegene Alexandroupolis in Bewegung. Die Strecke verläuft dann über Kilkis und vorbei an den Seen von Doirani und Kerkini, von wo es nur noch ein Katzensprung bis nach Bulgarien ist. Wir lassen Serres hinter uns und ziehen an den Ausläufern des Rhodope-Gebirges vorbei bis nach Drama. Durch die Nestos-Schlucht und entlang des gleichnamigen Flusses, der in Bulgarien entspringt, schlängelt sich die Eisenbahnlinie bis nach Xanthi. An den Wochenenden setzt OSE einen Extrazug ein, der um 10.30 Uhr in Drama startet und durch das Nestos-Delta, dieses einmalige Naturschutzgebiet mit Schluchten und Lagunen, fährt. Nach einem zweistündigen Aufenthalt in Xanthi fährt der Extrazug um 13.55 Uhr wieder in Richtung Drama ab. (Info: 0521-32444 u. 031-239174).
Der nächste Stopp heiίt Komotini. Alexandroupolis, die Hauptstadt der Präfektur Evros erreichen wir um ca. 20.00 Uhr. Hier müssen die Reisenden den Zug wechseln. Unsere Odyssee neigt sich langsam dem Ende zu. Die Lichter von Ormenio werden in der Ferne sichtbar. Um 22.30 Uhr kommen wir am Bahnhof, im nördlisten Winkel des Landes an.
Nützliche Telefonnummern:
OSE Athen: 01-3624402-6, 5222491
OSE Thessaloniki: 031-276382
OSE Alexandroupolis: 0551-27906
Entfernungen:
Athen-Thessaloniki: 510 km
Thessaloniki-Alexandroupolis: 444 km
Alexandroupolis-Ormenio: 176 km.
Griechenland Zeitung