Wie wäre es nach dem ersten ''touristischen Muss'' - der Akropolis - mit einem kleinen Spaziergang durch die Plaka, dem ältesten Stadtviertel des heutigen Athen? Als Kontrast- und Erholungsprogramm zum ''Altertümer-Marathon'' ist die Altstadt mit ihren kleinen, zum Teil restaurierten Häusern und verwinkelten Gässchen, mit ihren vielen Cafes, Tavernen, Schmuck- und Souvenirläden, aber auch vielen Kirchen, einigen Museen und Ausgrabungsstätten genau das Richtige!
Auf dem Rundweg um die Akropolis kommen Sie bequem in ein paar Minuten per pedes oder vielleicht auch mit der Pferdekutsche zu den Häusern der oberen Altstadt. Etwas unterhalb laden schon die ersten Cafes zur Verschnaufpause ein. Hier haben Sie von fast alle Tischen einen unverstellten Blick auf das Areal der Agora, dem alten griechischen Markt, die byzantinische Apostel-Kirche und den Hephaistos-Tempel. Ein beliebter Nachmittagstreffpunkt junger Athener und jetzt im Frühling, wo die Ruinen des Marktes noch von frischem Grün umgeben sind, ein besonders schönes Plätzchen!
Die Sammlung Kanellopoulos
Frisch gestärkt künnen Sie nun das an der Theorias Straße gelegenen Kanellopoulos-Museum ansteuern. Klein aber fein lädt es auf drei Etagen zur Besichtigung von Kunstgegenständen ein, die das Sammlerehepaar Kanellopoulos zusammengetragen hat. Ikonen, Schmuck, Bronze- und Tonvasen aus verschiedenen Epochen, um nur einige Objekte aus der wertvollen Sammlung zu nennen.
Römischer Markt und Turm der Winde
Vom Museum aus führt die Panos Straße bergab direkt zur Ausgrabungsstätte des Römische Marktes (Agora), der im 1. Jahrhundert erbaut wurde. Blickfang ist hier der noch etwas ältere und sehr gut erhaltene Turm der Winde. Für die alten Athener hatte das Gebäude Kirchturmfunktion, denn an der Wasseruhr in seinem Innern konnten sie immer die genaue Uhrzeit ablesen.
Ohne Feilschen geht gar nichts!
Wenn Sie nach den vielen Altertümern Lust auf Einkaufstreiben und -feilschen haben, dann folgen Sie am besten auf der anderen Seite des Marktes der Aiolou Straße. Im Vorbeigehen können Sie noch einen Blick auf die Ruinen der Hadriansbibliothek zur Linken werfen und biegen dann rechts in die Adrianou Straße ein, in der Sie an Souvenirs und Mitbringseln finden, was das Herz begehrt. Viel Spaß!
Tavernen mit griechischem Flair
Es lohnt sich aber, vom Römischen Markt noch einmal über die Lysiou Straße bergan zu steigen, und in die pittoreske, von kleinen Tavernen gesäumte Mnisikleous Straße einzubiegen. Hier fallen Sie unweigerlich den ''Restaurant-Schleppern'' in die Hände, die in diversen Sprachen die Vorzüge der eigenen Küche anpreisen. Abends tönt aus fast allen Tavernen griechische Life-Musik.
Ostern in der Plaka
Wer über die griechischen Osterfeiertage Athen besucht, sollte sich am Karfreitag vor dem Abendessen einen Spaziergang zum Kloster Tou Panagiou Tafou in der Erechtheos Straße gφnnen. Dort können Sie im Klosterhof Frauen beim Schmücken des ''Epitaphios'' zusehen. Auf dieser blumenbeladenen Sänfte wird der Leichnam Jesu (natürlich symbolisch!) in der Osternacht durch die Straßen getragen.
Schattentheater und Lisikrates-Denkmal
Aber weiter auf unserem kleinen Rundgang: An Sonntagen finden ganz in der Nähe in der Tripodon Straße Vorstellung im letzten Schattentheater der Plaka statt. Über die Späße und Bauernschläue des Protagonisten Karagkiosis oder Karagφz amüsieren sich nicht nur Kinder köstlich. Nach der Vorstellung können Sie sich ein paar Häuser weiter in der Creperie "I Amaltheia" stärken, oder gleich um die Ecke das Lysikrates-Denkmal bewundern. Die Marmorsäule trug ursprünglich einen bronzenen Dreifuß, den der von dem reichen Bürger Lysikrates gesponsorte Chor im Tragödienwettstreit errungen hatte. Es ist das einzig erhaltene Choregendenkmal!
Noch Lust auf zwei Museen?
Gleich um die Ecke links, in der Nähe der sehenswerten Katharinenkirche stoßen Sie auf das andere Ende der ''Adrianou-Souveniermeile''. Ganz Unverwüstliche können noch einen Abstecher nach rechts in die Kidathinaion Straße machen. Vorbei am lebhaften Filomousou Eterias Platz kommen Sie zum Museum für griechische Volkskunst im Haus Nr. 17, in dem sie bestickte Kirchengewänder, Ikonen, Keramiken und Schmuck aus verschiedenen Epochen bewundern können. Wer sich mehr für Malerei interessiert, findet gleich um die Ecke in der Monis Asteriou Straße 3 Bilder aus der Frissiras Sammlung im Museum für Moderne Europäische Malerei.
Griechenland Zeitung
Unser Foto (© Griechenland Zeitung / Rebecca Hürter) zeigt den Blick von der Palka auf die Akropolis.