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Ein Streifzug durch Psyrri (Teil 1)

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Ein Streifzug durch Psyrri (Teil 1)

Die Athener Altstadt kann grob in drei Viertel aufgeteilt werden. Am bekanntesten ist die am Fuße der Akropolis gelegene Plαka und das Touristenviertel mit dem angeschlossenen Flohmarktquartier Monastirαki. Diese Gegend entspricht mit ihren alten Häusern noch am ehesten dem Bild, das man gemeinhin von einer "romantischen Altstadt" hat. Doch das alte Athen des Mittelalters und der osmanischen Zeit war um einiges größer und deckte sich in etwa mit der antiken Stadtanlage. Ein Blick auf den Stadtplan lässt erkennen, dass sich das mittelalterliche, regellose Straßennetz auch nördlich der Emoϊ-Straße bis ungefähr zur Evripνdou-Straße erstreckt. Diese Unterstadt zerfällt wiederum in zwei Teile beiderseits der Athinαs-Straße, die durch das dortige Marktviertel verbunden sind: Östlich der Athinαs liegt das zentrale Athener Einkaufsviertel, westlich davon das Psyrri-Viertel.

Der Athener "Heldenplatz"hat nichts mit Wien gemein

Der Athener "Heldenplatz", die Platνa Irσon, hat so gar nichts gemeinsam mit dem riesigen gleichnamigen Areal vor der Wiener Neuen Hofburg, wo Hitler 1938 den "Eintritt meiner Heimat in das Deutsche Reich" proklamierte. Es handelt sich eher um eine gemeinsame Einmündung mehrerer Straßen im Gassengewirr des Athener Altstadtviertels Psyrrν, wo bis vor wenigen Jahren einige verstaubte Lädchen und kleine Manufakturbetriebe einer besseren Bestimmung entgegendämmerten. Das hat sich grundlegend geändert, denn seit Mitte der 90er Jahre wurde das Viertel plötzlich von der Athener Schickeria als damals noch jungfräuliches Pendant zur touristischen Plαka entdeckt. Seitdem öffnen dort neue Lokale, vor allem Tavernen, mit einem Hauch von weltstädtischer Gastronomie (bzw. "echte" Restaurants), Bars und nicht zuletzt Theater und Galerien ihre Pforten.

Vom ärmlichen Wohnviertel zum sanierten Stadtbezirk

Psyrrν war ursprünglich ein ärmliches Wohnviertel mit zahlreichen Kleinbetrieben und Manufakturen, die heute durch die gestiegenen Grundstückspreise allerdings große Existenzsorgen haben sollen. Bis 1981 war es derjenige Teil der Altstadt mit den meisten verbliebenen Einwohnern. Damals zwang ein verheerendes Erdbeben viele der Bewohner, ihre zumeist noch aus dem 19. Jahrhundert stammenden Häuser aufzugeben, denn anders als das Geschäftsviertel auf der anderen Seite der Athinαs verfügt Psyrrν noch über einen gewissen Altbaubestand. Auch wenn viele dieser Bauten - im Gegensatz zur Plαka - in den 60er und 70er Jahren mehrgeschossigen Neubauten weichen mussten, findet man doch zahlreiche romantische Winkel, wie eben die Platia Irσon, den "Heldenplatz". Im Zuge der "Aufwertung" des Viertels, die mit einer teilweise aggressiven Bodenspekulation einherging (angeblich haben sich einige Leute mit guten Verbindungen zum Bau- und Umweltministerium hier vor Beginn der Sanierung billig eingekauft), wurden schlieίlich in den letzten Jahren mehrere Straßen verkehrsberuhigt oder in Fußgängerzonen umgewandelt und auch die alten Fassaden bekommen zunehmend neuen Glanz.

Griechenland Zeitung

Unser Foto (© Griechenland Zeitung/ Melissa Weyrich) zeigt den Blick von einem Hügel am Fuße der Akropolis auf die Plaka und Athen. 

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