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Freitag, 15. September 2017 11:11

Ab durchs Parlament

Jeden Montag und Freitag werden englischsprachige Führungen durch das griechische Parlament angeboten. Jeweils um 15 Uhr. Die eineinhalb Stündige Tour ist kostenfrei.
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Mittwoch, 13. September 2017 14:03

TV-Tipp: Schäuble - Macht und Ohnmacht

In Stephan Lambys Porträt „Schäuble – Macht und Ohnmacht“ spielt das Verhältnis zwischen dem deutschen Finanzminister Wolfgang Schäuble und Griechenland eine einnehmende Rolle. Die Dreharbeiten fielen genau in die Zeit des jüngsten Kräftemessens, als die Euro-Gruppe mit der neu gewählten Syriza-Regierung um ein weiteres Hilfspaket und die künftige Politik im Land rangen.
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Eine Lanze für die „Ideologie der Linken“ bricht Mikis Theodorakis in der Ausgabe der Tageszeitung Ta Nea vom Montag (25.8.). Er betont in seinem Beitrag unter der Überschrift „Über die antikommunistische Hysterie“, dass er sowohl während der Zeit des Bürgerkrieges (1946 bis 1949) auf der Seite der Linken stand als auch während des Kampfes gegen die Obristendiktatur (1967 bis 1974). Mit Anspielung auf die Gegenwart kommt der 92jährige zum Schluss, dass „die Linken“ in Griechenland heute wieder „in die Ecke“ gedrängt würden. Wie bereits in vergangenen Zeiten fühle man sich heute als Mensch mit linker Gesinnung wieder als „Bürger zweiter Klasse“.
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Mit einem kleinen Quiz-Spiel empfingen die Schüler der Deutschen Schule Athen (DSA) am Montagvormittag Außenminister Frank-Walter Steinmeier und seinen griechischer Kollegen Nikos Kotzias. „Wer ist Deutscher und wer ist Grieche?“ hieß das Spiel: Fragen und Antworten wie „Isst du Spiegelei zum Frühstück?“ – „Nein nur zwei Kaffee“ spielten gekonnt mit Klischees, um am Ende einstimmig sagen zu können: Natürlich bestehen Unterschiede, genauso wie Ähnlichkeiten – man muss nur lernen, damit umzugehen.
 
Gemeinsame Erlebnisse und Erfahrungen
 
Mit einer kleinen Anekdote startete Steinmeier in das Gespräch, er freue sich sehr an einer Begegnungsschule sein zu dürfen, schließlich passe dies auch sehr gut zu ihm und Kotzias. Nicht nur, dass sie in derselben Stadt gewohnt und studiert hätten, auch in denselben Kneipen hätten sie damals in den 70ern Bier getrunken. „Manchmal hilft es auch, dass man eine gemeinsame Vergangenheit hat und gemeinsame Erlebnisse, Erfahrungen hat, wie wir beide sie haben“. 
Wie alte Freunde, nicht wie Kollegen, wirkten Steinmeier und Kotzias, während sie bereitwillig die Fragen der Schülerinnen und Schüler beantworteten. Aufgeteilt war die Diskussionsveranstaltung in vier große Themengebiete: Finanzkrise, Flüchtlingsdebatte, Europa, und Sicherheit. 
Auf den Punkt brachte es einer der Schüler gleich zu Beginn indem er unverblümt von „Kaputt-Sparprogrammen für das griechische Volk“, und der allgegenwärtigen Angst vor neuen Rettungspaketen sprach. „Was wollen Sie tun, um Europa und Griechenland zu helfen?“ Steinmeier und auch Kotzias antworteten beide mit der Feststellung, dass ein gutes Verhältnis zwischen Deutschland und Griechenland eine der Voraussetzungen sei. Es sei ein langer steiniger, jedoch richtig eingeschlagener Weg, um Griechenland wieder auf die Beine zu helfen.
 
Abwanderung der Jugend kostet Milliarden
 
Das deutsch-griechische Verhältnis sei nicht nur in einer besseren Gegenwart angekommen, sondern gerade angesichts des deutsch-griechischen Zukunftsprogramms, das beide Minister in Athen vereinbart hatten, stehe man auch vor einer besseren Zukunft. Wichtig sei auch, dass nicht eine Seite grenzenlos die Schuld bei der anderen suche, sondern die beidseitige Bereitschaft zum Ausdruck kommt, aufeinander zuzugehen, was in den letzten drei Jahren auch schon gut gelungen sei.
Kotzias legt seinen Fokus speziell auf die Jugend und stellt den Anspruch an sich selbst, die Abwanderung in den nächsten Jahren deutlich zu reduzieren. „Mehr als 14 Milliarden kosten uns die 230.000 Jugendlichen die ins Ausland gegangen sind, das ist im Grunde genommen ein Kredit an mehrere Länder.“ 
 
  
Große Sensibilität und Verhandlungsgeschick
 
Thematisiert wurde auch die Frage, wie sich die deutsch-griechischen Beziehung seit dem Beginn der Krise verändert haben. Warum, so wurde gefragt, fällt es außereuropäischen Politikern, wie US-Präsident Barack Obama, so leicht, sich für einen Schuldenschnitt auszusprechen, und warum ist Wolfgang Schäuble so dagegen? 
Laut Steinmeier ist eine der definitiv größten Herausforderungen, dass die EU und der IWF auf einer Linie bleiben, dies sei ein schmaler Grat, und das erfordere größte Sensibilität und Verhandlungsgeschick. In einem Punkt sind sich die beiden Außenminister absolut einig: „Griechenland muss geholfen werden.“ 
Was die Flüchtlingskrise betrifft, so vertrat Steinmeier die Ansicht, dass Griechenland und Deutschland dadurch „wieder näher zusammengerückt“ seien. Außerdem konstatierte er: „Viele Länder sehen wohl die Bürde nicht, die Griechenland trägt.“ 
 
Vereint, statt jeder für sich allein
 
Mit Blick auf Syrien erklärt der deutsche Außenminister Steinmeier den Schülern: „Wir brauchen sie alle an einem Tisch, aber wenn ich das sage, dann müsst ihr euch auch vorstellen, wenn wir in der Gruppe zusammensitzen, in der wir versuchen, einen Waffenstillstand für Syrien zu organisieren, dann sind wir 19 Staaten an einem Tisch.“
Da könne man sich in etwa vorstellen, wie die Diskussion verlaufe, „das ist wie bei euch im Klassenverbund, wo auch unterschiedliche Meinungen zu jedem Thema entstehen, und bis man die alle auf einem Punkt hat, das dauert leider seine Zeit, der einzige Unterschied ist der, bei euch macht das Ärger – und in Syrien sterben weiterhin Menschen.“ 
 
Fast traurig schienen die Minister, als die Diskussionsrunde dem Ende zuging. Als finales Statement zum aktuellen Europa sprach Kotzias von einem weiser gewordenen Europa, in dem junge rationale Leute helfen, den Frieden zu erhalten, und in dem sich der Humanismus durchsetzt. Steinmeier schloss mit einem Zitat von Churchill: „Europa ist die Lösung.“ Der Außenminister fügte hinzu: „Wir können mit Europa viel mehr erreichen als jeder für sich allein“. Man müsse das im Gedächtnis behalten; „dabei setzten wir natürlich immer mehr auf die jüngeren Generationen“. 
 
Luisa Bollweg 
 
 
Unser Foto (© Luisa Bollweg / Griechenland Zeitung) zeigt die beiden Außenminister in der Deutschen Schule Athen: 5.v.l. Steinmeier; 6.v.l. Kotzias. 
 
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Donnerstag, 20. Oktober 2016 12:16

Hoher Wellengang

Der Aufmacher in Balkenlettern der Griechenland Zeitung 548 „Hoher Wellengang in der Ägäis“ zieht den Leser sofort in seinen Bann. Schon nach den ersten Sätzen wird ihm klar, was damit gemeint ist. Denn wieder einmal bestätigt sich im Verhältnis Griechenlands zur Türkei das Sprichwort, dass der Friedlichste nicht in Frieden leben kann, wenn’s dem Nachbarn nicht gefällt. Der türkische Ministerpräsident macht es den Griechen tatsächlich nicht leicht, mit den Türken in gut nachbarlichen Beziehungen leben zu können. Betreibt er doch eine Politik der Nadelstiche, um im Inland seinen Ruf als starker Mann zu festigen. Diesem Ziel ordnet er alles unter und zieht sogar zwischenstaatliche Verträge in Zweifel, die 1923 in Lausanne zwischen Athen und Ankara abgeschlossen worden sind. Viel gefährlicher als der Streit um 16 Ägäis-Inseln ist aber das wieder aufkeimende Zweckbündnis zwischen Putin und Erdogan für die Griechen, das seit dem Abschuss eines russischen Kampfbombers im syrischen Grenzgebiet durch die türkische Armee auf Eis gelegen ist. Erst seit Erdogans Staatsbesuch in Moskau vor einigen Wochen lebte diese Freundschaft wieder auf. Am 10. Oktober war Putin nun auf Gegenbesuch in Ankara, um dort das russische Engagement bei gemeinsamen Wirtschaftsprojekten zu bekräftigen. Tipps könnte er Erdogan allerdings auch gegeben und ihm seine Unterstützung für den Fall zugesagt haben, dass Erdogan tatsächlich vorhaben sollte, sich die 16 Ägäis-Inseln einzuverleiben. Erfahrungen auf diesem Gebiet hat Putin gesammelt, als er die Krim annektierte. Arge Zweifel sind nämlich berechtigt, ob der Westen in einem solchen Fall genau so scharf reagieren würde, wie er das bei Putin getan hat, wenn sich der Nato-Staat Türkei unter Führung Erdogans über das Völkerrecht hinwegsetzte und die griechischen Inseln annektierte. Franz Frühwirth, Gastern/Österreich
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