Das Massaker von Distomo darf nicht in Vergessenheit geraten
Der heutige 10. Juni ist ein ganz schwarzer Tag im bilateralen Verhältnis zwischen Deutschland und Griechenland. Vor genau 76 Jahren verübten SS-Truppen in der mittelgriechischen Ortschaft Distomo ein grausames Verbrechen.
Lesung; „Juni ohne Ernte – Distomo 1944“
Zum ersten Mal stellt Kaiti Manolopoulou stellt ihr Buch „Juni ohne Ernte – Distomo 1944“ aus dem Verlag der Griechenland Zeitung auch in Deutschland vor. Kaiti Manolopoulou schildert in diesem Buch auf eindringliche Weise das Massaker, das am 10. Juni 1944 als sogenannten „Vergeltungsaktion“ durch Soldaten der SS an den Einwohnern des Dorfes begangen wurde. Männer, Frauen und Kinder wurden umgebracht, das Dorf niedergebrannt.
Gedenken an das Massaker von Distomo: „Nie wieder!“ TT
Am vergangenen Sonntag wurden die Opfer des Massakers von Distomo geehrt. Am 10. Juni 1944 waren Truppen der SS in das mittelgriechische Dorf eingedrungen und ermordeten 218 Einwohner, darunter 45 Kinder und Jugendliche sowie 20 Säuglinge. Anwesend bei der Gedenkveranstaltung in Distomo war auch der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Athen Jens Plötner, der einen Kranz hinterlegte.
Maria Pantiska - Distomo 1944
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Es wird zum Symbol, weckt Gefühle von Freude und Trauer und hält die Erinnerung an bedeutende Ereignisse wach, die zwar der Vergangenheit angehören, jedoch nicht aus unserem Gedächtnis schwinden sollten. Ein solches Bild zeigt die Gestalt von Maria Pantiska, die zum Symbol des Massakers von Distomo wurde, das am 10. Juni 1944 geschah. An diesem Tag ermordeten deutsche SS-Soldaten mehr als 200 Einwohner der boötischen Kleinstadt.
Eine Buchpräsentation, die nachdenklich stimmte TT
Die Präsentation des Buches aus dem Verlag der Griechenland Zeitung „Juni ohne Ernte – Distomo 1944“ von Kaiti Manolopoulou, die am Donnerstag im Bibliotheksaal des Athener Megaron Moussikis stattfand, war ein großer Erfolg. Zur Veranstaltung hatten die Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Athen sowie der Verlag der Griechenland Zeitung geladen. Die Reaktionen des Publikums am Ende zeigten, dass dieses Buch sehr viel zur Aufarbeitung der deutschen Besetzung Griechenlands im II. Weltkrieg, aber auch zum besseren Verständnis zwischen den Völkern beitragen kann. Nach einem einfühlsamen Grußwort durch Botschafter Peter Schoof erzählten die Herausgeber der Griechenland Zeitung, Jan Hübel und Robert Stadler, von der Entstehung der deutschsprachigen Ausgabe des Buches. Anschließend befragten sie die Autorin (Bild: m) über ihre persönlichen Erfahrungen im Zusammenhang mit dem grausamen Massaker, das deutsche Soldaten im mittelgriechischen Ort Distomo am 10. Juni 1944 anrichteten. Dabei ging es auch um die Frage, wie sich die Autorin nach fast 50 Jahren dazu durchringen konnte, sich diesem Thema in literarischer Form zu widmen.