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Athen tut sich schwer mit Entscheidung über Sparprogramm Tagesthema

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Athen tut sich schwer mit Entscheidung über Sparprogramm
Entgegen den ursprünglichen Plänen hält sich die Troika aus Europäischer Kommission, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds noch immer in Athen auf. Grund ist, dass sich die Dreiparteienregierung unter Antonis Samaras noch nicht auf die geforderten Sparmaßnahmen einigen konnte. Diese betreffen weitere Einsparungen in Höhe von 11,5 Mrd. Euro, wobei weitere horizontale Einschnitte wie Renten- oder Gehaltskürzungen möglichst vermieden werden sollen. Das zu verabschiedende Maßnahmenpaket ist die Grundlage für einen Bericht der Troika, auf dessen Basis über die Auszahlung der nächsten Kreditrate an Griechenland entschieden wird.
rd. Finanzminister Jannis Stournaras (siehe Foto) erklärte, dass man noch immer auf der Suche nach der „idealen Mischung“ sei. Außerdem wolle man sich mit der zu treffenden Entscheidung die Möglichkeit für Neuverhandlungen mit den internationalen Geldgebern offen halten. Am Dienstag stellte Regierungssprecher Simos Kedikoglou fest, dass dieses Maßnahmenpaket der einzige Weg sei, damit Griechenland in der Eurozone verbleiben könne.

Suche nach „strategischem Plan“

Vorbehalte gegen die sofortige Umsetzung der Sparmaßnahmen in Höhe von 11,5 Mrd. Euro meldeten am Montag die Vorsitzenden der PASOK und der Demokratischen Linken (DIMAR) an, die gemeinsam mit der konservativen Nea Dimokratia (ND) die Regierung stellen. Nach einem Treffen mit ND-Chef Antonis Samaras sprachen sie sich dafür aus, zunächst Maßnahmen in Höhe von lediglich 6 Mrd. Euro umzusetzen, ohne Gehälter, Renten oder Zulagen zu kürzen. Gleichzeitig müsse man das Troika-Memorandum um zwei Jahre bis 2016 verlängern, um bis dahin die übrigen 5,5 Mrd. Euro einzusparen. PASOK-Chef Evangelos Venizelos sagte in diesem Zusammenhang, dass man einen strategischen Plan erarbeite, der das Land aus der Krise führe. Man müsse die Rezession überwinden, Reformen und Privatisierungen durchführen.
Kritisiert wurde das Vorgehen der Regierung von der Opposition. Die größte Oppositionspartei SYRIZA sprach von einem „Theater der Irrationalität der Memoranden“, das einfach nur fortgesetzt werde. Seitens der Unabhängigen Griechen  hieß es, die drei in der Regierung vertretenen Parteien hätten sich bereits auf unsoziale Maßnahmen geeinigt. Nun müsse man nur noch beschließen, wann und wie diese bekannt gegeben würden. Statt gegen Gehaltsempfänger und Rentner vorzugehen solle man „jene zwei Mrd. Euro von Siemens eintreiben“, die das Unternehmen dem griechischen Staat „wegen des bekannten Skandals schuldet“. Die Kommunistische Partei (KKE) kritisierte die Regierungspläne als „barbarischen Maßnahmen“. Es sei „Betrug“, wenn es heiße, dass diese nur vorübergehend seien und für die Zeit der Krise gelten würden. (GZjh, Foto: Eurokinissi, Archiv)

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