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„Troika“ fordert Sofortmaßnahmen von Griechenland Tagesthema

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„Troika“ fordert Sofortmaßnahmen von Griechenland
Die schwierige Finanzlage Griechenlands spitzt sich weiter zu. Heute Nachmittag will sich Athens Finanzminister Evangelos Venizelos per Konferenzschaltung mit den internationalen Geldgebern der „Troika" beraten. Anschließend wird das Regierungskabinett über die zu ergreifenden Maßnahmen beraten, am Abend sollen die Ergebnisse der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Am heutigen Montagvormittag hielt der griechische Finanzminister und stellvertretende Regierungschef Evengelos Venizelos eine Rede während eines Kongresses des Wirtschaftsmagazins „Economist" in Athen. Dabei betonte er u.
onte er u. a., dass das Problem der Eurozone ein politisches und ein institutionelles sei. Griechenland sei dabei nicht das Hauptproblem, so der Minister. Er verwies darauf, dass es das Ziel Athens sei, im kommenden Jahr die Ausgaben zu reduzieren. Wörtlich sagte er: „Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, historische Entscheidungen zu treffen. Wenn wir das jetzt nicht tun, müssen wir dies in der nahen Zukunft und unter schlimmeren und schmerzhafteren Bedingungen machen."

„Jeder Grieche kennt die Gefahren"

Venizelos sprach davon, dass mehr oder weniger jeder Grieche die Gefahren kenne: „Jetzt müssen wir alle gemeinsam handeln, wir müssen daran glauben, dass wir das können, und ich glaube, wir werden es schaffen." Der Minister geht davon aus, dass die Rezension dieses Jahr die 5,5 % Marke erreichen wird. Er stimmt der Auffassung der Troika zu, dass keine weiteren Steuern erhoben werden dürfen. Mit dem Oberbegriff „Troika" werden von den Griechen die gemeinsam agierenden Gläubiger der Europäischen Kommission, der Europäischen Zentralbank und des Internationalen Währungsfonds bezeichnet. Ihre Vertreter besuchen in regelmäßigen Abständen das Land, um die Verwirklichung der vorgegebenen Ziele und deren Auswirkungen auf die Finanzlage unter die Lupe zu nehmen. Venizelos gab heute zu verstehen, dass es nun vor allem auch um einen Abbau des öffentlichen Sektors gehe. Er kündigte außerdem an, dass ein Rahmentarifvertrag, der die Angestellten im gesamten staatlichen Sektor betreffen soll, bis zum Oktober verabschiedet wird.

100.000 staatlich Angestellte von Entlassungen bedroht

Heute um 19.00 Uhr will Venizelos eine Telekonferenz mit den Troika-Mitgliedern führen. Ursprünglich sollte diese bereits um 15.00 Uhr stattfinden, wurde dann aber verschoben. Vor allem steht die Troika nun vor der Entscheidung, ob Athen die sechste Rate eine Gesamtkredites in Höhe von 110 Mrd. Euro erhalten wird oder nicht. Die Auszahlung oder Nicht-Auszahlung der jetzigen Tranche von 8 Mrd. Euro entscheidet praktisch darüber, ob Athen einen Bankrott deklarieren müsste.
Über Einzelheiten zur Erfüllung der von der Troika ins Auge gefassten Bedingungen, will das Regierungskabinett heute eine abschließende Beratung durchführen. In der Öffentlichkeit sickerte bisher durch, dass die Troika vorerst Entlassungen von etwa 100.000 Angestellten des Staates bis zum Jahr 2015 verlangt habe. Weiterhin sollen auch die Maßnahmen der so genannten „Arbeits-Reserve" sowie Gehalts- und Rentenkürzungen der Angestellten des Staates unter die Lupe genommen werden. Zudem sollen – nach Vorstellungen der Troika „am besten sofort" – 30 Unternehmen der öffentlichen Hand geschlossen werden. Medienberichten zufolge soll außerdem durchgesetzt werden, dass niemand mehr in Griechenland eine Rente erhält, der jünger als 55 Jahre ist.

Oppositionsführer lehnt Koalitionsregierung ab

Das politische Klima, mit dem sich Griechenland seit Wochen konfrontiert sieht, hat sich in den letzten Tagen noch weiter eingetrübt. Während des jüngsten Gipfeltreffens der EU-Finanzminister in Polen soll Venizelos von allen Seiten ermahnt worden sein, die angekündigten Maßnahmen endlich in die Tat umzusetzen. Der griechische Premierminister Jorgos Papandreou musste angesichts der Verschärfung der Lage kurzfristig sogar den für heute geplanten Besuch in den USA absagen. Anlass für diese Reise war die UNO-Generalversammlung, doch es standen auch zahlreiche weitere Treffen auf dem Programm. Antonis Samaras, Führer der größten Oppositionspartei Nea Dimokratia, forderte unterdessen am Wochenende von der Tribüne der Internationalen Thessaloniki Messe unverzüglich Neuwahlen. Regierungskoalitionen, vor allem mit der PASOK, lehnte er ab. Griechenland, so sein Argument, brauche eine starke Führung, um die Probleme zu überwinden. (Griechenland Zeitung / eh, Foto: Eurokinissi)

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