Geeinigt haben sich die Minister der Eurogruppe
am Montag offenbar auf eine Verlängerung der Laufzeiten
griechischer Anleihen sowie auf eine Senkung der Zinsen für neue
Kredite (zuletzt musste Athen 4,8 % zahlen). Unmittelbar vor der
Krisensitzung hatte Premier Jorgos Papandreou in einem Brief an
Juncker eine rasche Lösung für die griechische Schuldenfrage
gefordert. Drei Ziele müssten damit erreicht werden: die Bedienung
der Schulden, Zugang zu den internationalen Finanzmärkten und
Ankurbelung der griechischen Wirtschaft. Eine Lösung dürfe darüber
hinaus keine negativen Auswirkungen auf die griechische Wirtschaft,
das Bankensystem und den zukünftigen Zugang zu den Märkten haben.
Papandreou stellte fest: „Die Stunde des Gerichts ist gekommen, es
gibt keinen Raum mehr für Unentschlossenheit und Fehler." Gemeinsam
müsse man jetzt „richtige und starke Entscheidungen" treffen. Im
gegenteiligen Fall bestünde „wegen der Zweifel hinsichtlich unserer
Fähigkeit, die gemeinsame Währung zu schützen, die Gefahr für neue
und vielleicht globale Erschütterungen auf den Märkten". - Unser
Foto zeigt den griechischen Finanzminister und Vizeregierungschef
Evangelos Venizelos (m.), mit seinem luxemburgischen Amtskollegen
Luc Frieden und seiner französischen Amtskollegin Christine
Lagarde.(Text: GZas, Foto: Eurokinissi)
Rettungsanker für Griechenland und für den Euro in Aussicht Tagesthema
- geschrieben von Redaktion
Das zweite Rettungspaket für Griechenland stand am Montag im
Mittelpunkt einer achtstündigen Marathonsitzung der Finanzminister
der Eurogruppe. Wenn auch noch keine Details bekannt wurden:
Eurogruppenchef Jean Claude Juncker und der griechische
Finanzminister Evangelos Venizelos zeigte sich optimistisch, dass
bis Mitte August endgültige Entscheidungen vorliegen. Über die Höhe
des Pakets für Hellas wird noch spekuliert: Manche Medien sprechen
von 120 Mrd. Euro. Eine Sonderkommission der Eurogruppe soll nun
Details ausarbeiten und sicherstellen, dass die Kosten für die
Bedienung der griechischen Schulden in den kommenden Jahren gesenkt
und die Bedienbarkeit verbessert wird.
ommenden Jahren gesenkt
und die Bedienbarkeit verbessert wird. Noch nicht ganz vom Tisch
ist die Einbeziehung von privaten Gläubigern (Banken,
Versicherungen, Fonds usw.), obwohl sich die Europäische
Zentralbank dagegen ausspricht. Die Märkte könnten außerdem durch
erweiterte Handlungsspielräume des Euro-Rettungsfonds (EFSF)
beruhigt werden, heißt es. Dazu müsse dem EFSF das Recht eingeräumt
werden, Staatsanleihen von Privatgläubigern zu kaufen.
EU-Währungskommissar Oli Rehn schloss auch den Rückkauf von
Anleihen, die problematische Länder wie Griechenland oder Portugal
ausgegeben haben, nicht aus.