Luxemburg/Athen. Ein Sprecher des Chefs der Eurogruppe, Jean-Claude
Juncker, sah sich heute Vormittag zur Klarstellung einer Äußerung
gezwungen, die Griechenland betrifft. Gegenüber der „Irish Times"
hatte Juncker erklärt, dass er einen von ihm nicht näher genannten
„früheren griechischen Ministerpräsidenten" bereits 2008 vor der
prekären Wirtschaftslage in Griechenland gewarnt habe. Hinzu kam
die Feststellung Junckers, dass sein Gesprächspartner angeblich
gesagt habe: „Ich regiere ein korruptes Land." In einem
schriftlichen Kommuniqué stellte der Sprecher Junckers nun klar,
dass es sich nicht um eine Antwort seines damaligen
Gesprächspartners gehandelt habe, sondern um das öffentliche
Eingeständnis des jetzigen Premiers Jorgos Papandreou.
eou. Dieser habe
gesagt, dass die Korruption in Griechenland ein schwerwiegendes
Problem sei.
Sowohl die früheren Ministerpräsidenten Kostas Simitis als auch Kostas Karamanlis hatten noch am Sonntag umgehend dementiert, dass die zitierten Feststellungen von ihnen stammen könnten. Simitis dementierte außerdem, dass er Juncker über die hohen Haushaltsdefizite Griechenlands informiert haben könnte. Schließlich habe er nur bis 2004 regiert. Deshalb könne er den Luxemburger kaum über die Defizitentwicklung im Jahr 2008 informiert haben. Außerdem hätte Griechenland damals 5 % Wachstum bei 4 % Defizit gehabt. Ein Dementi kam schließlich auch noch von Zentralbankchef Jean-Claude Trichet, den Juncker als Kronzeugen für die Besorgnis nannte, welche die griechische Wirtschaft in Europa hervorgerufen habe. Er sei sehr erstaunt, dies zu hören, habe aber nichts hinzuzufügen, so Trichet.
Zu einer Auseinandersetzung kam es auch über die weitere Interpretation des Juncker-Zitats. Während die heute regierende PASOK ihrer Vorgängerregierung vorwirft, offenen Auges in die Katastrophe gelaufen zu sein, behauptet ND-Chef Samaras, Juncker würde ihn rechtfertigen, wenn er einen Untersuchungsausschuss zur griechischen Wirtschaft seit 1981 fordere, also seit dem Jahr, in dem erstmals die PASOK an die Macht kam. Dies wiederum stützen ND-Kreise auf eine weitere Aussage Junckers, wonach man die Probleme in der griechischen Wirtschaft bereits vor 20 oder 30 Jahren hätte angehen müssen. (GZak)
Sowohl die früheren Ministerpräsidenten Kostas Simitis als auch Kostas Karamanlis hatten noch am Sonntag umgehend dementiert, dass die zitierten Feststellungen von ihnen stammen könnten. Simitis dementierte außerdem, dass er Juncker über die hohen Haushaltsdefizite Griechenlands informiert haben könnte. Schließlich habe er nur bis 2004 regiert. Deshalb könne er den Luxemburger kaum über die Defizitentwicklung im Jahr 2008 informiert haben. Außerdem hätte Griechenland damals 5 % Wachstum bei 4 % Defizit gehabt. Ein Dementi kam schließlich auch noch von Zentralbankchef Jean-Claude Trichet, den Juncker als Kronzeugen für die Besorgnis nannte, welche die griechische Wirtschaft in Europa hervorgerufen habe. Er sei sehr erstaunt, dies zu hören, habe aber nichts hinzuzufügen, so Trichet.
Zu einer Auseinandersetzung kam es auch über die weitere Interpretation des Juncker-Zitats. Während die heute regierende PASOK ihrer Vorgängerregierung vorwirft, offenen Auges in die Katastrophe gelaufen zu sein, behauptet ND-Chef Samaras, Juncker würde ihn rechtfertigen, wenn er einen Untersuchungsausschuss zur griechischen Wirtschaft seit 1981 fordere, also seit dem Jahr, in dem erstmals die PASOK an die Macht kam. Dies wiederum stützen ND-Kreise auf eine weitere Aussage Junckers, wonach man die Probleme in der griechischen Wirtschaft bereits vor 20 oder 30 Jahren hätte angehen müssen. (GZak)