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Anti-Korruptionskonferenz in Athen: Finanzkrise ist „Verrat“ Tagesthema

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Anti-Korruptionskonferenz in Athen: Finanzkrise ist „Verrat“
Griechenland / Athen. Die größte Anti-Korruptionskonferenz der Welt ist gestern in Athen nach viertägigen Beratungen zu Ende gegangen. Knapp 1.500 Delegierte aus aller Welt bezeichneten in einem gemeinsamen Statement die globale Finanzkrise als einen „Verrat am öffentlichen Vertrauen". Sie stelle einen „enormen Missbrauch von Geldern dar, die den Finanzinstituten von der Öffentlichkeit anvertraut wurden".
n". Die staatlichen Behörden hätten dabei „versagt, die Integrität und Stabilität des Systems und die Sicherheit und Glaubwürdigkeit sowie die Zuverlässigkeit der Banken zu gewährleisten", hieß es im Statement des Hauptorganisators der Veranstaltung, Transparency International (TI).
Vier Tage lang hatten die Delegierten aus aller Welt in über 50 verschiedenen Arbeitsgruppen debattiert, inwiefern sich die Korruption auf eine Vielfalt aktueller Themen auswirkt: vom Klimawandel und den erneuerbaren Energiequellen, bis hin zum Terrorismus und der Wirtschaftsentwicklung. Zu den profiliertesten Rednern zählten der griechische Premierminister Kostas Karamanlis, der Vizepräsident der Europäischen Kommission Siim Kallas sowie der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel Bartholomäus I.
Der Regierungschef von Kamerun, Ephraim Inoni, stellte sich den Delegierten mit den Worten vor: „Ich bin der Premierminister von Kamerun, einem Land, das von vielen als eines der korruptesten auf der Welt betrachtet wird". Kamerun war über lange Jahre Schlusslicht auf der Korruptionsrangliste von TI. Gemessen wird auf dieser jährlich aktualisierten Tabelle die Meinung der Befragten, wie ausgeprägt das Phänomen der Korruption im jeweiligen Land ist. Eine schlechte Platzierung ist für die betroffenen Staaten ein erheblicher Image-Verlust. Sie kann sogar der Wirtschaft schaden, indem sie sich abschreckend auf potenzielle Investoren auswirkt.
In der auf Skandale fixierten öffentlichen Debatte in Griechenland sind die TI-Listings seit Jahren Gegenstand der politischen Debatte: die Regierungen verweisen gewöhnlich auf die graduelle Verbesserung der griechischen Indikatoren. Die Oppositionsparteien kontern mit dem Argument, dass man weiterhin EU-Schlusslicht bleibe. Griechenland belegt derzeit Rang 57 unter 180 erfassten Ländern. Das ist ein Platz schlechter als in 2007.
Premier Kostas Karamanlis stellte in seinem Grußwort fest: „Ich erkenne an, dass noch mehr (gegen die Korruption) unternommen werden muss." Justizminister Sotiris Chatzigakis, dessen Ressort zu den Hauptsponsoren der Veranstaltung gehörte, sagte allerdings, dass der Korruptionsbekämpfung Grenzen gesetzt werden müssten, wenn diese zu „Hexenjagd" und  „Rufmord" verkomme.
Wegen der mutmaßlichen Verwicklung mittlerweile zurückgetretener Kabinettsmitglieder in der Immobilienaffäre des Klosters Vatopedi auf dem Heiligen Berg Athos muss die Regierung in Sachen Korruption vielfältige Kritik der Öffentlichkeit einstecken. Unser Foto (v.l.n.r.) zeigt Erzbischof Hieronymos, Patriarch Bartholomäus und Premier Karamalis während einer Begegnung im Rahmen der Konferenz in Athen. (Griechenland Zeitung hp / Foto: ek)
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