Das griechische Umwelt- und Energieministerium und der nationale Stromnetzbetreiber ADMIE gaben am Donnerstag die Verlegung des ersten Seekabels von der Peloponnes nach Westkreta bekannt. Die größte griechische Insel ist damit erstmals Teil des nationalen Stromverbundes.
Die Verbindung wird „zunächst ein Drittel des Strombedarfs der Insel abdecken und veraltete, teure und umweltschädliche örtliche Anlagen ersetzen“, twitterte Regierungschef Kyriakos Mitsotakis aus gegebenem Anlass. Unklar ist, wann der erste reguläre Strom durch die Kabel fließen wird. Der Probebetrieb sei erfolgreich gewesen, hieß es in der entsprechenden Ankündigung. Das 397 Millionen Euro teure, von der EU kofinanzierte und der Europäischen Investitionsbank mitgetragene Projekt kann gleich mit mehreren Rekorden aufwarten: Mit 174 Kilometern ist es das längste Drehstrom-Seekabel der Welt und mit bis zu 1.000 Metern Meerestiefe auch das tiefste. Um Kreta komplett ans Festlandsnetz anzubinden, wird bis 2023 außerdem ein 328 Kilometer langes Hochspannungs-Gleichstromkabel von der Hauptstadtregion Attika aus verlegt. Sobald dies geschehen ist, werden die schadstoffträchtigen Erdölkraftwerke abgeschaltet oder allenfalls in Reserve genommen. Die griechischen Verbraucher werden bis zu 400 Millionen Euro an Zuschüssen im Jahr sparen, die allein für Kreta über die Stromrechnungen abkassiert werden. (GZak)