Der sogenannte Novartis-Fall sorgt weiterhin für Schlagzeilen in Griechenland: Am Donnerstag wurde eine außergerichtliche Einigung zwischen dem Schweizer Pharmariesen und dessen früherer Tochter Alcon, der US-Börsenaufsichtsbehörde und dem US-Justizministerium getroffen. Die zu zahlende Geldstrafe beläuft sich auf 346 Mio. Euro.
Vorgeworfen hatte man dem Konzern und Alcon, in den Jahren 2012 bis 2015 in staatlich kontrollierten griechischen Krankenhäusern Mitarbeiter bestochen zu haben, um damit den Absatz von Pharmazeutika der Marke Novartis und chirurgischer Produkte von Alcon zu erhöhen. Außerdem wurden Unregelmäßigkeiten in der Buchführung entdeckt, offenbar mit dem Ziel, Schmiergeldzahlungen zu verschleiern. So etwa wurden Ärzte zu Kongressen eingeladen, deren wissenschaftlicher Wert als eher zweitrangig einzustufen war. Die Kosten pro Person betrugen in einigen Fällen mehr als 5.000 Euro.
Von einer möglichen Involvierung von Politikern, die eventuell bestochen worden sein könnten, ist in der Vereinbarung allerdings keine Rede. Mit ähnlichen Methoden wie in Griechenland soll der Pharmakonzern auch in Vietnam und Südkorea vorgegangen sein. (Griechenland Zeitung / jh)