Entlastung für die abfallgeplagte Hauptstadt Athen: Die Restmülldeponie bei Grammatiko in Ostattika hat den Probebetrieb aufgenommen. Dort wurden laut Presseinformationen am Mittwoch die ersten nicht verwertbaren Abfälle aus einem Recyclingzentrum im nahen Ort Koropi angeliefert.
Sollte sich die Deponie bewähren, dann wird sie in drei Monaten an den Regionalverbund ESDNA übergeben werden, der für die Abfallwirtschaft in Attika zuständig ist. Grammatiko ist Teil eines weiterhin umstrittenen Abfallkonzepts für Attika, das zwei Restmülldeponien dort und in Keratea vorsieht, in denen die Überreste aus den Recyclingzentren vergraben werden sollen. Vor allem in Keratea hatte es in der ersten Hälfte dieses Jahrzehnts teilweise gewalttätigen Protest gegeben, damals noch mit lautstarker Unterstützung der oppositionellen linken SYRIZA-Partei, die mittlerweile in Region und Staat die Regierung stellt. Insofern ist auch jetzt mit Protesten zu rechnen, da die Deponie von Grammatiko in einer fast unberührten, idyllischen Landschaft liegt. Zu den Einwänden gehört auch, dass dort natürliche Abflussrinnen für das Regenwasser ins nahe Meer verlaufen. Anwohner befürchten angesichts des drohenden Müllnotstands in Attika die Umwandlung der Deponie in eine gewöhnliche Müllkippe, zumal zwei Werke für die Verarbeitung von gewöhnlichen und biologisch abbaubaren Abfällen nur auf dem Papier existieren. Andererseits ist die einzige attische Deponie in Fyli westlich von Athen praktisch ausgelastet. (GZak)