Nach mehr als drei Jahren fruchtloser Ausschreibungen und Gesprächen mit Investoren setzte die Privatisierungsbehörde TAIPED nun einen endgültigen Schlussstrich unter den Verkauf des Erdgasnetzbetreibers DESFA. Die Privatisierung des Unternehmens beginnt somit von vorne.
Der TAIPED-Vorstand beschloss nun auch formell, die alte Ausschreibung aus dem Jahr 2012 auszusetzen, die den Verkauf eines 66 Prozent-Anteils am Unternehmen vorsah. Im Dezember 2013 hatte Aserbaidschans staatliche Erdgasgesellschaft Socar als einziger Bieter den Zuschlag zum Kauf erhalten – zu einem Preis von 400 Mio. Euro. Mit der Umsetzung des Deals haperte es jedoch monatelang. Zunächst verzögerte die Europäische Kommission ihre Genehmigung. Der Kauf europäischer Erdgasinfrastruktur durch einen nicht-europäischen Spieler war rechtliches Neuland, hieß es damals. Brüssel verlangte Absicherungen, dass Socar sich an das europäische Wettbewerbsrecht halten würde. Eine Zeit lang schwebte Athen eine Zwischenlösung vor – ein 15-Prozent-Anteil sollte an eine europäische Gasfirma übergeben werden, um die Kommission zu besänftigen.
Mehr zu diesem Thema Lesen sie von Dimos Chatzichristou in der kommenden Ausgabe der Griechenlandzeitung, die am Dienstag, 21. 3., gedruckt wird.
Unser Archivfoto (© Eurokinissi) entstand im Juli 2016 vor dem Gebäude der Privatisierungsbehörde TAIPED in Athen. Der damalige Protest richtete sich gegen weitere Privatisierungen.