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Fraport könnte mehr in griechische Flughäfen investieren als zunächst geplant

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Fraport könnte mehr in griechische Flughäfen investieren als zunächst geplant

Die Betriebsübernahme von 14 griechischen Flughäfen durch Fraport und das griechische Unternehmen Copelouzos könnte letztlich mit noch höheren Investitionen verbunden sein als ursprünglich bekanntgegeben. Das Konsortium (Fraport AG 90%, Copelouzos 10%) könnte in den nächsten 40 Jahren zusätzlich zu den bis 2020 vertraglich verpflichtenden 330 Millionen Euro weitere 670 Millionen Euro investieren, wodurch die Milliarden-Grenze erreicht würde.

Das verlautbarte der Vorstandsvorsitzende der Fraport AG, Dr. Stefan Schulz, in einem Interview mit Skai-TV. Die Zusatzinvestitionen seien bedarfsabhängig und für Instandhaltung, Wartung und Ausbau gedacht.
Für die Konzessionen bezahlt das Konsortium einmalig 1,234 Milliarden Euro sowie je nach wirtschaftlicher Weiterentwicklung jährlich mindestens 22,9 Millionen Euro. Die Gesamtsumme, die das Konsortium aufbringt, könnte so über drei Milliarden Euro betragen.
Die Übernahme der Flughäfen war das erste große Privatisierungsprojekt unter dem linken Ministerpräsidenten Alexis Tsipras (SYRIZA). Das Konsortium übernimmt das Flughafenmanagement ab Herbst 2016 für vier Jahrzehnte, der griechische Staat bleibt aber weiterhin der Eigentümer dieser Objekte. Schon unter der Vorgängerregierung waren Fraport und Copelouzos als bevorzugte Betreiber ausgewählt worden. Der damalige Oppositionspolitiker Tsipras kritisierte die Pläne allerdings als „Rückkehr zum Feudalismus“ und fror sie nach seiner Amtsübernahme als Regierungschef zunächst ein. Schließlich sah er sich veranlasst, dem Druck der Kreditgeber nachzugeben. Fraport bezeichnete den Deal als Win-Win-Situation.
Die Gewerkschaft der griechischen zivilen Luftfahrt (OSYPA) hatte auf die Übernahme mit Streiks reagiert. Teil der Konzession sind elf Flughäfen auf den griechischen Inseln: Chania auf Kreta, Kerkyra auf Korfu sowie Kefalonia, Kos, Mykonos, Mytilini, Rhodos, Samos, Santorini, Skiathos und Zakynthos. Zudem sind die Festlandflughäfen Thessaloniki, Aktio im Epirus und Kavala in Ostmakedonien inkludiert.

(GZ, Foto: © Eurokinissi)

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