Fatal wirkten sich die Kapitalverkehrskontrollen die Ende Juni eingeführt wurden, auf die Wirtschaft aus. Die ersten Daten, die von der griechischen Statistikbehörde ELSTAT veröffentlicht wurden, weisen für den Juli einen Rückgang der Importe um fast ein Drittel (32 %) und der Exporte um 8 % aus.
Der Rückgang der Importe ist vor allem darauf zurückzuführen, dass Zulieferer aus dem Ausland auf Vorherzahlung bestanden, was durch die Beschränkungen im Inland nicht möglich war. Das wiederum wirkte sich negativ auf viele Exportgüter aus. Eine Außenseiterrolle spielen die Ausfuhren von Olivenöl, die um 87 % zulegten. Der Gesamtverlust für die griechische Wirtschaft wird bisher auf 1,64 Milliarden Euro beziffert, was einher geht mit Einnahmeverlusten der öffentlichen Hand. Notwendig geworden war die Einführung der Capital controls letztendlich durch die Ankündigung der Volksabstimmung, die am 5. Juli durchgeführt wurde. Viele Bürger werteten das als mögliches Vorzeichen für einen Austritt aus der Eurozone und verbrachten ihre Spareinlagen ins Ausland oder an andere Orte. Vorangegangen waren mehrmonatige Verhandlungen mit den internationalen Geldgebern, die aber erst Mitte Juli erfolgreich abgeschlossen werden konnten.
(Griechenland Zeitung / mp)
Unser Archiv-Foto (© Eurokinissi) entstand am 29. Juni in Athen unmittelbar nach der Ankündigung der Kapitalverkehrskontrollen. Die Banken hatten geschlossen, pro Tag konnten von Geldautomaten nur bis zu 60 Euro abgehoben werden. Inzwischen sind die Banken wieder geöffnet – die Einschränkungen bei den Geldabhebungen bestehen weiterhin.