Die Privatisierung bzw. Verpachtung von 14 griechischen Provinzflughäfen ist wieder etwas realistischer geworden. Am Mittwoch hat sich der Vorstandsvorsitzende der Fraport AG Stefan Schulte in Athen mit dem griechischen Wirtschaftsminister Jorgos Stathakis (s. Foto) getroffen. Details über die Gespräche wurden zwar nicht bekannt, doch das Treffen wurde als „positiv“ eingestuft.
Die erst seit Januar im Amt sitzende griechische Regierung aus dem Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA) und der rechtspopulistischen ANEL hatte sich in ihrer Wahlkampagne deutlich gegen Privatisierungen ausgesprochen. Jetzt lenkt SYRIZA ein. Das Linksbündnis signalisiert Bereitschaft, die 14 Flughäfen an Fraport zu verpachten: Das deutsche Unternehmen will 1,4 Milliarden Euro in die Erweiterung und Modernisierung dieser Objekte in Griechenland investieren. Die ersten 330 Millionen Euro sollen bereits in den nächsten vier Jahren fließen.
Die Regierung in Athen möchte die ursprünglichen Bedingungen, die die Vorgängerregierung der konservativen ND und der sozialistischen PASOK mit Fraport getroffen hatte, gern etwas abändern.
So etwa soll ein kleinerer Anteil dieser Flughäfen im Besitz der Öffentlichen Hand verbleiben. Dadurch, so wird argumentiert, soll der griechische Staat weiterhin Einnahmen erhalten, die aus den Flügen erzielt werden. Zudem möchte SYRIZA die Flughafengebühren gern reduzieren. Außerdem soll die Laufzeit des Vertrages nicht – wie ursprünglich vorgesehen – 40 sondern nur mehr 30 Jahre betragen. Allerdings wäre dann auch die Option einer anschließenden Verlängerung um weitere zehn Jahre beinhaltet. (Griechenland Zeitung / eh, Foto: © Eurokinissi)