Er versetzte Europa in Aufregung: Yanis Varoufakis, der Finanzminister in Motorradkluft. Seine EU-Kollegen sahen in ihm den gefährlichen Outlaw, mit dem man nicht reden kann.
Doch der Unangepasste verficht im Gespräch mit Stephan Klapproth mit beredter Leidenschaft und Präzision ein anderes Europa.
Die einen halten ihn für den Brandstifter, der das europäische Haus um ein Haar abgefackelt hätte - mit seinen radikalen und sprunghaften Positionen beim Poker um die Zukunft Griechenlands. Die anderen sehen in ihm den letzten Fackelträger, der es wagte, aufzubegehren gegen die "kalten Finanzmächte Nordeuropas", die hinter den Kulissen das Sagen haben.
Was immer man denkt von diesem Professor der höheren Finanzmathematik und von den Machtverhältnissen in der EU: Auch radikale Gegenpositionen sind in einer Demokratie zu diskutieren, zumal wenn sie konkret ausgearbeitet daliegen und philosophisch präzis begründet werden.
Eine kritische Befragung des Mannes, der mit großer Leidenschaft und ebenso großem Selbstbewusstsein den Kapitalismus auf links-libertärem Weg reformieren will.
Sonntag, 21. Februar – 09.15 Uhr, 3sat
Foto: eurokinissi