Die Regierung ist fest entschlossen, kleinere und mittlere
Geschäfte auch an Sonntagen geöffnet zu halten. Eine entsprechende
Gesetzesnovelle wird derzeit im Parlament besprochen. Am Dienstag
wurde beschlossen, dass die jeweiligen Präfekturen für die
konkreten Festlegungen zur Öffnung der Geschäfte verantwortlich
sein sollen. Die Sonntagsöffnungszeiten sollen erst ab 11.00 Uhr
beginnen.
Profitieren sollen davon überwiegend touristisch geprägte
Gegenden und Geschäfte die kleiner als 250 Quadratmeter sind. Große
Einkaufsketten dürfen demnach nur an sieben Sonntagen im Jahr
öffnen. Die Kritik an dieser Gesetzesnovelle ist seitens vieler
Parlamentarier und Gewerkschafter sehr stark. Die Abgeordnete der
Demokratischen Linken, Niki Founda, erklärte, dass durch die
Erweiterung der Öffnungszeiten auch die Kosten der jeweiligen
Geschäfte steigen würden. Die Gewerkschaft der Angestellten in der
Privatwirtschaft (GSEE) fürchtet, dass „die Öffnung der Geschäfte
am Sonntag die Schließung der Geschäfte werktags bedeutet". Am
Dienstagabend kam es u. a. in Athen, Thessaloniki und Patras zu
zahlreichen Protesten gegen die Gesetzesnovelle. Am Omonia-Platz in
Athen haben etwa 2.000 Gewerkschafter demonstriert. Es folgte ein
Protestmarsch Richtung Parlament. (Griechenland Zeitung
/ eh, Foto: Eurokinissi)