Die kleine unbewohnte Insel Spinalonga, im Nordosten Kretas, ist ein regelrechter Touristenmagnet: In diesem Sommer wurden dort 400.000 Besucher gezählt. Das Felseninselchen ist nach Knossos auf Kreta die zweitbeliebteste Sehenswürdigkeit.
Spinalonga ist vor allem ein historisch bedeutsamer Ort. Es gibt Spuren aus der Antike und ab dem 9. Jahrhundert n. Ch. befand sich hier ein wichtiger Posten des Widerstandes gegen arabische Invasoren.
Im 16. Jahrhundert errichteten die Venezianer auf der etwa 440 Meter langen und etwa 250 Meter breiten Insel eine Festung. Zudem war der Felsen ein Ort der Verbannung. Während der türkischen Besatzung wurde er zum Gefängnis umgebaut und seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts bis 1957 als Leprakolonie genutzt.
Der Bürgermeister der Gemeinde Agios Nikolaos Manolis Menegakis sagte, dass „der Abdruck derer, die durch die Zeit gegangen sind, auf dieser Insel ist“. Doch nicht nur ausländische Touristen haben ein Faible für Spinalonga, auch Griechen erkunden die Insel sehr gern – und das oft mehr als einmal. Die Besucher werden in aller Regel mit Touristenbooten zum Inselfelsen gebracht – die Einnahmen sind für die Anwohner von wirtschaftlicher Bedeutung.
Und es wird noch mehr für Spinalonga geplant: Neben den Planungen, den Zugang zur Insel barrierefrei zu gestalten, sollen charakteristische Punkte der Insel in Zukunft beleuchtet werden, ähnlich wie beim Parthenon auf der Athener Akropolis. Außerdem engagiert sich die Stadtverwaltung dafür, dass die Insel auf der Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen wird.
(Griechenland Zeitung / ab)