Eine Sportzeitung titelte am Montag in großen Lettern: "Otto, wir
danken Dir!". Der Thriller um den Weiterverbleib Otto Rehhagels auf
der Trainerbank der griechischen Nationalmannschaft ging am Samstag
abend zu Ende. Nach der Riesensensation des Titelgewinns der
Fußballeuropameisterschaft in Portugal durch Griechenland galt
Rehhagel als einer der aussichtsreichsten Kandidaten für den Posten
des Trainers der deutschen Nationalmannschaft. Noch am Samstag
hatte man in der griechischen Presse gemunkelt, dass Rehhagel nahe
an einer Einigung mit dem DFB sei.
"Otto hat vielleicht die letzte
Chance in seinem Leben, auf der Trainerbank seiner Heimat Platz zu
nehmen. Wer könnte ihm da einen Wechsel von Athen nach Berlin
übelnehmen", schrieb etwa die Tageszeitung "Kathimerini". Und doch
blieb Otto bei seinem Wort gegenüber dem griechischen Fußballbund.
Genau darauf berief er sich in einem Telefongespräch mit Franz
Beckenbauer. "König Otto" sagte den Deutschen ab und bleibt am
Mittelmeer. Das Angebot des DFB von 5 Mio. Euro für zwei Jahre
bezeichnete Rehhagel zwar als große Ehre. Aber: Er könne die
griechische Mannschaft jetzt nicht alleine lassen. Nun will sie der
Essener bis ins WM-Finale 2006 in Deutschland führen. Nach Lissabon
ist nichts mehr unmöglich.