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König Otto katapultiert die Griechen zur EM in Portugal

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"Otto Rechágel! Otto Rechágel" Wohl erstmals hörte man von den Tribünen eines Stadions, dass der Name eines ausländischen Nationaltrainers derart enthusiastisch gerufen wurde. Auf der Ehrentribüne befanden sich u. a. Athens Bürgermeisterin Dóra Bakogiánni, der Komponist Mikis Theodorakis und die Chefin des Vorbereitungskomitees für die Olympischen Spiele 2004, Giánna Angelopoúlou-Daskaláki.
Theodorakis hatte vor dem Match eines seiner älteren Lieder zur Hymne der griechischen Nationalmannschaft deklariert und das "forte" der Melodie trug wohl auch zum Erfolg bei. "Rechágel" - so sprechen die Griechen den Namen des Deutschen Otto Rehhagel aus, der das griechische Team am vergangenen Samstag in den siebten Fußballhimmel hob, das mit einem 1:0-Sieg gegen Nordirland die direkte Qualifikation für die EM in Portugal 2004 schaffte. Zwei Jahre lang baute der sympathische 65jährige an der richtigen Mischung und Taktik. An Kritik fehlte es anfangs nicht, doch angesichts des Erfolges ist sie völlig verstummt. Der Deutsche Rehhagel - auch "König Otto" genannt, nach dem bayerischen Namensvetter, der Mitte des 19. Jahrhunderts Griechenland regierte - feierte nach dem Schlußpfiff am Samstag "wie ein Grieche". Er machte Freudensprünge und drehte mit seinen Schützlingen eine Ehrenrunde; sogar eine Nacht in einem Bouzoúki-Lokal ließ er über sich ergehen. "Wenn er nicht etwas Griechisches in sich hätte", schrieb dazu ein Kommentator, "würde er uns alle gar nicht aushalten." In der Pressekonferenz nach dem Match war Otto aber ernst: Auf diesem Erfolg kann der griechische Fußball seine Zukunft aufbauen, sagte er. Zum letzten Mal hat Griechenland 1980 an einer EM teilgenommen.
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