Der griechische Sportsstaatssekretär Stavros Kontonis hat am Donnerstag das vorzeitige Aus für den diesjährigen Pokalwettbewerb im griechischen Fußball beschlossen. Der Grund waren schwere Ausschreitungen beim Halbfinalspiel zwischen PAOK Thessaloniki und Olympiakos Piräus am Mittwochabend in Thessaloniki. Das Spiel wurde in der 89. Minute beim Stand 1:2 für Olympiakos abgebrochen, als die PAOK-Fans wegen eines nicht gepfiffenen Elfmeters das Spielfeld stürmten und Schiedsrichter Andreas Pappas zu jagen begannen.
Es ist das erste Mal in der Geschichte des griechischen Fußballs, dass ein so wichtiges Tournier vorzeitig abgebrochen wird. Wegen der Ausschreitungen während und nach dem Spiel in Thessaloniki wurden 15 Personen festgenommen, darunter zwei Minderjährige. Das zweite Halbfinalspiel am Donnerstag zwischen AEK Athen und Atromitos Peristeri fand nicht mehr statt.
In seiner Ankündigung wirft das Sportsstaatsekretariat dem griechischen Fußballverband EPO unter anderem Unfähigkeit vor, entscheidenden Einfluss auf die Missstände im griechischen Vereinsfußball zu nehmen. Der Verband sei unglaubwürdig und selbstbezogen. Der Beschluss, den Pokalwettbewerb vorzeitig abzubrechen, sei das Ergebnis der Zustände im griechischen Fußball und vor allem des daraus entstandenen starken Misstrauens und der Infragestellung, die zu mangelnder Glaubwürdigkeit, Gewalt in den Stadien und zur Störung des öffentlichen Friedens und der gesetzlichen Ordnung führen würden. Der EPO konterte in einer Ankündigung, dass diese Entscheidung „in einer bürgerlichen Demokratie sondergleichen“ sei. „In jedem Fall stellt sie einen direkten und unakzeptablen Eingriff in die Unabhängigkeitsklausel des Fußballs dar“, so der Verband. (Griechenland Zeitung / ak)
Unser Foto (© Eurokinissi) zeigt einen Fußballfan in Thessaloniki, der am 24.2.2016 diese drei Karten für die Begegnung am 2.3.2016 erworben hatte.