Am Montag fand in Berlin ein halbstündiges Treffen zwischen dem
deutschen Finanzminister Wolfgang Schäuble und Alexis Tsipras,
Fraktionsvorsitzender des Bündnisses der Radikalen Linken (SYRIZA),
statt. Im Vordergrund der Gespräche stand das von der griechischen
Regierung in die Wege geleitete Konsolidierungsprogramm.
Schäuble vertrat die Ansicht, dass es keine Alternativlösung gebe.
Er rief den Linkspolitiker dazu auf, den Reform- und Sparkurs der
Koalitionsregierung in Griechenland zu unterstützen. Die
Fortsetzung des eingeschlagenen Weges sei ohne Alternative.
Schäuble würdigte gleichzeitig die großen griechischen
Reformbemühungen der vergangenen Monate. Dies sei aber der einzige
und notwendige Weg, um Griechenland wirtschaftlich zu sanieren.
Deutschland stehe hinter den Entscheidungen, die die Regierung
Samaras getroffen habe. Zustande gekommen war das Treffen auf
Initiative von Tsipras. Er stellte in dem Gespräch mit dem
Bundesminister fest, dass sich seine Partei das Ziel gesetzt habe,
den Verbleib Griechenlands in der Eurozone zu gewährleisten. Auch
er sei für Strukturreformen, um einen effektiven Staat zu
schaffen. Zudem bat er Schäuble um die Unterstützung
Deutschlands bei der Aufklärung der Siemens-Affäre. In einem
Interview hatte Tsipras vor dem Treffen erklärt: „Der Sparkurs ist
wie eine schlechte Medizin für den Patienten.“ Im Falle einer
möglichen Regierungsübernahme wolle das Linksbündnis viele der
eingeleiteten Sparmaßnahmen rückgängig machen, so Tsipras.
(GZeh)