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Generalstreik in Griechenland: Lohnerhöhungen und Aufklärung eines Zugunglücks Tagesthema

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Unser Archivfoto (© Eurokinissi) zeigt eine Protestkundgebung in Athen. Unser Archivfoto (© Eurokinissi) zeigt eine Protestkundgebung in Athen.

Am heutigen Mittwoch (9.4.) wird in Griechenland ein Generalstreik durchgeführt.

Dazu aufgerufen haben die Gewerkschaften Öffentlicher Dienst (ADEDY), der Privatwirtschaft (GSEE) als auch die der kommunistischen Partei nahestehende PAME. Sowohl in Athen, Piräus, Thessaloniki als auch in anderen größeren Städten des Landes werden Protestkundgebungen durchgeführt. Zu den Hauptforderungen zählen Gehalts- und Lohnerhöhungen, der Abschluss von Rahmentarifverträgen als auch eine Senkung der Mietkosten. Einer der zentralen Slogans lautet: „Entweder ihre Gewinne oder unsere Leben“.
Erinnert werden soll damit auch an ein tragisches Zugunglück, das sich im Februar vor zwei Jahren in der Nähe von Tempi ereignet hatte; wichtige Details über diesen Unfall und die Verantwortlichen konnten noch immer nicht ermittelt werden. – Damals fanden 57 Menschen den Tod.
Am Streik beteiligen sich ganztägig auch die Angestellten bei der Griechischen Bahn, die u. a. eine Aufwertung der Infrastruktur und Einstellungen von Personal fordern. In den Depots bleiben aus dem gleichen Grund auch die Züge der Vorortbahn „Proastiakos“. In einer Mitteilung stellen die Gewerkschafter etwa fest, dass das Unglück von Tempi die „Geschichte der Eisenbahn aber auch Griechenlands“ verändert habe.

Archivfoto (© Eurokinissi)


Für 24 Stunden treten auch die Fluglotsen in den Ausstand. Dadurch ruht der Flugverkehr; zu Verzögerungen bzw. Unregelmäßigkeiten im Flugverkehr kommt es in der Folge auch am Donnerstag (10.4.).
Ganztägig legen außerdem die Seeleute ihre Arbeit nieder; wovon auch der Fährverkehr betroffen ist. Gefordert werden von der Branche mehr Sicherheit im Schiffsverkehr als auch härtere Strafen für die Arbeitgeber in Fällen der Nichteinhaltung der vorgeschriebenen Ruhepausen für die Arbeitnehmer.
Bei den Athener Nahverkehrsmitteln wird nur teilweise die Arbeit niedergelegt, um den Protestierenden den Zugang zu den Demonstrationen zu erleichtern. Auch hier kritisieren Gewerkschafter erhebliche Sicherheitsmängel in der Infrastruktur.
Auf zentralen Straßen Athens ist es am Mittwoch zu erheblichen Verkehrsstaus gekommen. (Griechenland Zeitung / eh)

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