Der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomäus, traf sich am Donnerstag (26.12.) in Ankara mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan.
Das orthodoxe Kirchenoberhaupt sprach u. a. die Situation der Christen in Syrien an und forderte Erdogan dazu auf, dort seinen ganzen Einfluss geltend zu machen, um das Leben und die Sicherheit der Christen und aller in Syrien lebenden Minderheiten zu schützen. Er verwies dabei auch auf die engen historischen Verbindungen zwischen dem Ökumenischen Patriarchat und dem Griechisch-Orthodoxen Patriarchat von Antiochien und dem gesamten Morgenland. Es handelt sich dabei um eine autokephale orthodoxe Kirche byzantinischer Tradition. Die Residenz befindet sich in der syrischen Hauptstadt Damaskus.
Außerdem dankte Bartholomäus dem türkischen Präsidenten für die Anweisung, die er zur Wiedereröffnung der Theologischen Schule von Chalki erteilt hatte, und bat ihn, die entsprechenden Verfahren zu beschleunigen. Bis zur Schließung des Seminars durch den türkischen Staat im Jahre 1971 wurde dort der theologische Nachwuchs des Patriarchats ausgebildet. Das Gebäude befindet sich auf einer der Prinzeninsel im Marmarameer. –Erdogan versprach in diesem Zusammenhang seine volle Unterstützung.
Erörtert wurden während des Gespräches auch die im Jahr 2025 geplanten Feierlichkeiten zum 1700. Jahrestag der Gründung des Ersten Ökumenischen Konzils in Nicäa (325-2025) und ein in diesem Zusammenhang geplanter Besuch des Römischen Papstes Franziskus in der Türkei. 325 wurde im heutigen Iznik (griechisch: Nikaia), südlich von Istanbul gelegen, die erste ökumenische Versammlung der Kirchengeschichte durchgeführt, wobei ein zentrales christliches Glaubensbekenntnis formuliert wurde. Den nun bevorstehenden Jahrestag wollen Orthodoxe und Katholiken gemeinsam feiern. (Griechenland Zeitung / Nikolas Schrader)