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Griechenlands Ex-Königsfamilie beantragt die griechische Staatsbürgerschaft Tagesthema

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Griechenlands Ex-Königsfamilie beantragt die griechische Staatsbürgerschaft Unser Foto (Eurokinissi) zeigt Mitglieder der ehemaligen königlichen Familie während einer Hochzeit im September 2024 vor der Athener Metropolis-Kirche.

Die Familie des letzten Königs der Hellenen, Konstantin II. (1940-2023), tritt in Athen wieder einmal ins Rampenlicht. Gleich zehn Mitglieder der im Exil lebenden Familie des ehemaligen Königs beantragen nun die griechische Staatsbürgerschaft. Als Familiennamen beanspruchen sie das durchaus würdevoll klingende „de Grèce“ („von Griechenland“).

Bei den Antragstellern handelt es sich nicht nur um die Kinder Konstantins II., sondern auch um fünf seiner Enkelkinder. Deponiert wurde der entsprechende Antrag am Donnerstag (19.12.) von einem bevollmächtigten Rechtsanwalt in Athen.
Griechenlands Regierungssprecher Pavlos Marinakis kommentierte dazu, dass es für die Bearbeitung dieses Antrags keinerlei Sonderbehandlung geben werde. Die erste Voraussetzung sei, dass die Betreffenden – auf Grund ihrer Familienvergangenheit – ohne Umschweife das neue politische System und die Verfassung des Landes anerkennen müssten. Außerdem müssten sie ohne jegliche Vorbehalte auf eventuelle Ansprüche, die mit dem vorherigen System – sprich: mit der Monarchie – in Verbindung stünden, ein für alle Mal verzichten.
Seitens der sozialdemokratischen Oppositionspartei PASOK wurde der beantragte Familienname „de Grèce“ von vornherein abgelehnt; dies sei „problematisch“. Möglich sei eher, dass man den Namen „Glücksburg“ führen dürfe. Die Familie stammt väterlicherseits aus dem Haus Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg; seit 1863 gingen daraus die griechischen Könige hervor. Mütterlicherseits gibt es eine Verbindung zum ehemaligen deutschen Kaiser Wilhelm II.: Die Großmutter Konstantins II. war dessen Tochter Viktoria Luise von Preußen.
Als jetziges Oberhaupt der Familie gilt der älteste Sohn Konstantins II., Pavlos (geb. 1967).
Während der Militärjunta in Griechenland (1967-1974) war die damalige königliche Familie ins Exil gegangen, zunächst nach Rom und später nach London. 1973 wurde die Abschaffung der Monarchie in Griechenland durch eine Volksabstimmung entschieden, mit einem weiteren Referendum wurde diese Entscheidung nach dem Sturz der Diktatur im Jahre 1974 bestätigt. (Griechenland Zeitung / Jan Hübel)

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