Spindelegger vertrat die Ansicht, dass 2010 einen Meilenstein darstelle und in diesem Jahr Hindernisse und Ausgrenzungen für die Balkanländer überwunden werden müssten. Der Gast aus Österreich stattete auch Premier- und Außenminister Jorgos Papandreou in seinem Amtssitz einen Besuch ab.
In einem Interview für die Griechenland Zeitung sagte Spindelegger bezüglich der Ergebnisse der Gespräche in Athen:
„Wir haben einen Brief mit den letzten Details abgestimmt, den wir allen unseren Kollegen in der Europäischen Union als Ministern der Mitgliedsländer schicken und natürlich an Catherine Ashton, als der Vorsitzenden des Rates. Und wir haben diesen Brief so gestaltet, dass es nicht nur ein Hinweis darauf ist, dass wir eine Initiative starten, sondern es geht von Land zu Land, welche Maßnahmen konkret angesprochen werden müssen. Also das ist schon ein guter Start. Jetzt wollen wir noch finalisieren, wer was macht und wer sich besonders um welches Thema kümmert und welchen Zeitrahmen wir hier setzen."
Und welche weiteren Bereiche gibt es, wo Wien und Athen auf außenpolitischer Ebene zusammenarbeiten können? – Dazu der österreichische Außenminister:
"Ich glaube, dass wir bei allen Fragen, über den Westbalkan hinaus, der EU, was die Türkei betrifft, was die Zypern-Frage anlangt, in Griechenland einen Partner haben, der in der Region sehr viel Erfahrung hat und dass wir uns da perfekt austauschen können. Wir haben heute auch ein paar bilaterale Fragen besprochen. Ich glaube, das ist ein guter Anfang für eine intensivere Zusammenarbeit zwischen Griechenland und Österreich."
Spindelegger nahm auch zu der von einigen Ländern geäußerten Befürchtung, dass von Griechenland aus eine Gefahr für den Euro ausgehen könnte, Stellung. Gegenüber der Griechenland Zeitung stellte er fest:
"Ich glaube, wir müssen uns realistisch den Problemen widmen, die einfach da sind. Dadurch, dass wir alle in der Eurozone sind, haben wir auch ein gemeinsames Interesse, den Euro stabil zu halten. Das muss im Interesse aller Länder, sowohl Griechenlands als auch Österreichs und aller anderen Mitglieder der Eurozone sehr konstruktiv angegangen werden. Aber ich bin überzeugt, die Zentralbank ist der richtige Ort, um das auch mit Vorschlägen auszustatten. Aber das berührt jetzt die Zusammenarbeit auf Außenminister-Ebene nicht, dass es hier durchaus Probleme gibt."
(Text: Griechenland Zeitung, Foto: Eurokinissi)