„Es ist ein Streiktag und kein Feiertag.“ Mit dieser Argumentation reagierten zahlreiche Gewerkschaften auf die Entscheidung des Arbeitsministeriums, den ersten Mai als Tag der Arbeiterbewegung auf den 7. Mai zu verlegen, d.h. direkt an das Osterfest anzuschließen.
Vor diesem Hintergrund kommt es am kommenden Mittwoch praktisch zu einem Generalstreik. Aufgerufen haben dazu die Dachgewerkschaft für die Angestellten in der Privatwirtschaft (GSEE) und die Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (ADEDY). Daran beteiligen sich etwa auch die Seeleute: Dadurch bleiben etwa auch die Fährschiffe am 1. Mai vor Anker. Auch der Nahverkehr in der Hauptstadt Athen wird beeinträchtigt. Die blauen Stadtbusse werden nur bedingt verkehren, komplett bestreikt wird die hauptstädtische U-Bahn. Ähnlich sieht es bei der Eisenbahn aus: Es sollen nur wenige Züge verkehren, in zahlreichen Fällen sollen Busse als Schienenersatzverkehr eingesetzt werden. Am Dienstag und Mittwoch werden auch die Journalisten in den Ausstand treten. Über die Streiks wird daher erst am Donnerstag, dem 2. Mai, berichtet werden.
Auf dem Forderungskatalog der Gewerkschafter stehen u. a. die Unterzeichnung von Rahmentarifverträgen und bessere Arbeits- und Lebensbedingungen für die Arbeitnehmer. Auch wird gefordert, dass die fünftägige Arbeitswoche eingehalten werden müsse. Die Eisenbahner fordern zudem mehr Sicherheit im Schienenverkehr.
In Athen kommt es am Mittwoch (1.5.) um 11 Uhr zu einer gemeinsamen Kundgebung der GSEE und der ADEDY am Klafthmonos-Platz. Ähnliche Protestaktionen werden auch in anderen Landesteilen durchgeführt. – Unabhängig vom 1. Mai hat die ADEDY zu einem weiteren Generalstreik aufgerufen, der am 21. Mai stattfinden soll.
(Griechenland Zeitung / eh)