Die griechischen Landwirte haben am Donnerstag (15.2.) auf einer Versammlung in Nikaia in der Region Thessalien mehrheitlich dafür gestimmt, ihren Protest fortzusetzen. An der Krisensitzung waren Vertreter von 50 Bauern-Blockaden aus dem gesamten Landesgebiet beteiligt.
Sie wollen nun mit ihren Traktoren am kommenden Dienstag (20.2.) zu einer groß angelegten Kundgebung auf den Syntagma-Platz kommen. „Je mehr Traktoren wir nach Athen bringen können desto besser“, betonte der Präsident einer Agrargenossenschaft aus Karditsa im Privatsender „ANT1“. Er appellierte an „das Volk Athens, in diesem Kampf an unserer Seite zu stehen, damit wir alle Zugang zu billigen und gesunden griechischen Agrarprodukten haben können“. Exakt eine Woche nach dem Gipfelreffen von Vertretern der Landwirte mit Premierminister Kyriakos Mitsotakis stehen also in ganz Griechenland zahlreiche weitere Mobilisierungen auf dem Programm, um den Druck auf die Regierung zu erhöhen. Aus Sicht der Bauern habe man bei den Zugeständnissen von Mitsotakis an die Agrarier „nicht wie versprochen den Boden des Fasses ausgekratzt.“ Streitpunkte bleiben weiterhin Steuerbegünstigungen bei Treibstoffen und die Senkung des Strompreises. Die Regierung äußerte ihrerseits, dass kein fiskalischer Spielraum für weitere Begünstigungen der Landwirte vorhanden sei.
Der "Traktorensturm" auf Athen stößt jedoch auf Widerstand: Bürgerschutzminister Michalis Chryssochoidis stellte bei einemn Treffen mit Vertretern der protestierenden Landwirte am Freitag fest: Die Regierung stehe einer Traktorendemo "negativ gegenüber", habe aber keine Einwände gegen Kundgebungen, zu denen die Landwirte mit Pkw und Bussen anreisen. (Griechenland Zeitung / fe)