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Aufrüstung mit US-Kampfflugzeugen auf beiden Seiten der Ägäis

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Archivfoto (© Eurokinissi) Archivfoto (© Eurokinissi)

Griechenland wird bis zu 40 hochmoderne Kampfjets des Typs F-35 Joint Strike Fighter von den USA erhalten. Eine entsprechende Ankündigung erfolgte am Freitag (26.1.) durch ein Schreiben des US-Außenministers Antony Blinken, das an Premierminister Kyriakos Mitsotakis adressiert war. Die Türkei erhält ebenfalls Kampfflugzeuge aus Washington, allerdings sind diese nicht ganz so modern. Geliefert werden F-16 sowie 79 Nachrüstpakete für bereits in die Jahre gekommene F-16 der türkischen Luftwaffe. – Voraussetzung dafür war, dass das Land dem NATO-Beitritt Schwedens zustimmte, was nun geschehen ist.

Kampfjets vom Typ F-35

Premierminister Mitsotakis sprach in Athen von einem „wichtigen Tag für unsere Verteidigung und Diplomatie“. Dies zeige, dass Griechenland „eine wichtige Rolle in der westlichen Welt spielt“.
Medienberichten zufolge wird der Preis dafür zunächst auf 8,6 Milliarden Euro veranschlagt, es gelte jedoch als so gut wie sicher, dass Athen diesen Preis nach unten korrigieren werde. Ein offizielles Angebot soll noch im Februar gemacht werden. Die Kampfjets des Typs F-35 gelten als besonders modern. In der weiteren Region verfügen nur Italien und Israel über derartige Maschinen.
Beobachter wollen aber nicht ausschließen, dass sich Athen lediglich für den Kauf von zwanzig oder sogar noch weniger Kampfjets entscheiden werde. Zusätzlich soll Griechenland kostenlos vier Fregatten des Typs LCS sowie zwei Transportflugzeuge C-130 und Bradley-Kampfpanzer aus Lagerbeständen des US-Militärs erhalten. – Im Gegenzug wurde vereinbart, dass Hellas weiterhin die Ukraine unterstützt.
Einen Antrag für die Lieferung der Rüstungsgüter hatte Mitsotakis bereits im Mai 2022 im Rahmen eines offiziellen Treffens mit US-Präsident Joe Biden gestellt. Voraussichtlich wird sich Mitsotakis am 27. März erneut mit Biden in Washington treffen. Ein endgültiger Vertrag über die Beschaffung der F-35 dürfte jedoch nicht früher als Ende 2024 unterzeichnet werden, glauben Beobachter. Die ersten dieser Tarnkappen-Flugzeuge könnten demzufolge 2028 in Hellas eintreffen. Stationiert werden sollen sie auf der Luftwaffenbasis Andravida auf der Peloponnes. Damit werden nicht zuletzt vorhandene F-16-Kampfjets sowie 24 Maschinen des französischen Typs Rafale komplettiert; letztere hat Athen in Frankreich geordert.
Über die aktuelle Situation im Verteidigungsbereich hat Mitsotakis am Montag Staatspräsidentin Katerina Sakellaropoulou persönlich informiert. Diese stellte fest, dass dadurch auch die Rolle Griechenlands als Stabilitätsfaktor in der Region gestärkt werde.

Vorbehalte der Opposition 

Über die aktuellen Entwicklungen wurde am Montag auch Oppositionschef Stefanos Kasselakis (SYRIZA) informiert; Einzelheite erläuterte Verteidigungsminister Nikos Dendias. SYRIZA vertrat die Ansicht, dass Gehaltserhöhungen der Armeeangehörigen Vorrang hätten, ehe sich Athen neue Rüstungsgüter besorgen könne. Aus der sozialistischen PASOK war die Rede von der Notwendigkeit eines „Gleichgewichts“ zwischen Kauf und Produktion von Verteidigungssystemen. Die kommunistische KKE bezweifelt, dass die neuen Kampfjets die Verteidigungskraft und die Hoheitsrechte Griechenlands stärken würden. Vielmehr würden dadurch lediglich Kriegspläne der NATO bedient. Die faschistische Spartiates verwiesen darauf, dass parallel zu Griechenland auch die Türkei von den USA in Militärfragen gestärkt werden; dies sei eine Problematik für „die Sicherheit unseres Landes“. Die rechtspopulistische Griechische Lösung bemängelte, dass man keine Klausel festgelegt habe, durch die Ankara davon abgehalten werden könne, seine neuen Kampfjets nicht auch gegen Griechenland einzusetzen.

(Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)

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