Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock weilte am Donnerstag (28.7.) und Freitag (29.7.) zu einem offiziellen Aufenthalt in Athen. Dort besuchte sie zum Auftakt eine Holocaustgedenkstätte im Stadtteil Keramikos und außerdem eine Flüchtlingsunterkunft in Schisto.
Bei dieser Gelegenheit traf sie sich mit Migrationsminister Mitarachis und es kam auch zu Begegnungen mit Flüchtlingen, die dort untergebracht sind. Am Freitag führte die Besucherin aus Berlin Unterredungen mit Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis und danach mit ihrem Amtskollegen Nikos Dendias. Bei der anschließenden Pressekonferenz unterstrich sie die sehr guten und freundschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Ländern.
Was Dendias betrifft, so sprach er das Thema der griechischen Reparationsforderungen für Verbrechen und Verwüstungen während der deutschen Besatzungszeit im Zweiten Weltkrieg an. Baerbock wies dies zurück und sprach von einer Vergangenheit, die abgeschlossenen werden müsse. Gleichzeitig zeigte sie Verständnis für die Haltung Griechenlands. Deutschland sei sich durchaus seiner Fehler in der Vergangenheit bewusst und werde auch „keinen Schlussstrich darunter ziehen“. Am Freitagnachmittag fliegt die Außenministerin weiter zu Gesprächen nach Istanbul. Ihr Besuch in der Region findet vor dem Hintergrund eines zugespitzten türkische-griechischen Verhältnisses statt; Ankara bringt immer wieder Territorialforderungen in der Ägäis zu Sprache und versucht das mit Kriegsdrohungen zu untermauern. In diesem Zusammenhang verletzen türkische Kampfflugzeuge häufig griechischen Luftraum und überfliegen dabei auch bewohnte griechische Inseln. (Griechenland Zeitung / jp)
