Mehr als ein Drittel der griechischen Bürger (34 %) hält die russische Invasion in der Ukraine für „inakzeptabel, aber verständlich“. Das geht aus einer Befragung des Umfrageunternehmens Euroskopia für das Politiknachrichtenportal POLITICO hervor. Mit diesem Prozentsatz liegt Griechenland weit über den Werten anderer Länder, die ebenfalls an der Umfrage beteiligt waren.
Neben Griechenland handelte es sich dabei um Deutschland, Frankreich, Italien, die Niederlande und Spanien. Auch bei der Zahl derer, die den russischen Überfall für „inakzeptabel“ hielten, gehört das Ergebnis in Hellas zu den „Ausreißern“. Während nur 60 % der befragten Griechinnen und Griechen diese Antwort gaben, waren es beispielsweise in Deutschland 82 %, in den Niederlanden sogar 88 %.
Divergierend waren die Antworten in Griechenland auch auf die Frage, ob die Ukraine „jetzt sofort“ bzw. „in ein paar Jahren“ Mitglied der EU werden sollte. Hier antwortete über die Hälfte von ihnen positiv (54 %). Die entsprechenden Zahlen lauten für Deutschland 63 %, in Spanien sogar 76 %. Hinter Hellas liegen aber die Niederlande und Italien (46 % bzw. 45 %). Allerdings sprach sich in Griechenland der eindeutig größte Anteil der Befragten mit einem klaren Nein zur EU-Perspektive der Ukraine aus (39 %). In Deutschland reagierten nur 24 % negativ. Im Hinblick auf Auswirkungen auf das eigene Land teilten Hellas und Deutschland mit jeweils 53 % die Ansicht, dass von Russland eine, möglicherweise sogar große Gefahr ausginge. Den höchsten Prozentsatz weisen die Griechinnen und Griechen hinsichtlich ihrer Unterstützung für die Einrichtung eigener EU-Streitkräfte auf: 60 % bewerten diese Perspektive positiv. Bei den Deutschen findet diese Option eher verhaltene Zustimmung (36 %). (Griechenland Zeitung / lw)