Auf der Party-Insel Mykonos ging auch während eines sogenannten Mini-Lockdowns die Post ab. Im Zeitraum vom 17. bis zum 25. Juli verhängte die Polizei Geldstrafen in Höhe von insgesamt 300.000 Euro.
Konkret handelt es sich um sechs Bußgelder von je 50.000 Euro. Die Verantwortlichen – in zwei Fällen waren es Griechen, vier waren Ausländer – hatten größere Villen angemietet, wo sich die Gäste den Spaß zum Feiern nicht verderben lassen wollten. Wie die konservative Tageszeitung „Kathimerini“ unter Berufung auf Polizeiquellen berichtet, soll dieses Phänomen vor allem in den Tagen des Lockdowns (vom 17.7. bis 25.7.) aufgetreten sein, nachdem die Regierung zuvor gehörig auf die Spaßbremse getreten hatte: Von 1 bis 6 Uhr morgens galt ein strenges Ausgehverbot, weder in Bars noch in Restaurants oder Diskotheken durfte Musik gespielt werden. Überwacht wurden die Auflagen u. a. mit Aufklärungsdrohnen der Polizei und Überwachungskameras. Auf die Spur der privat abgehaltenen Partys sei man aber vor allem durch Verkehrsüberwachungen, aber auch durch Kontrollen des Stromverbrauchs gekommen.
Traditionell kommen nach Mykonos viele Menschen, die gewillt sind, die Nacht zum Tag zu machen, sprich: Party bis zum Abwinken. Da die offiziellen Vergnügungszentren durch den Lockdown diesem Bedürfnis nicht mehr nachkommen konnten, wichen einige Party-Freaks auf private Kanäle aus.
Anfang der Woche statte Bürgerschutzminister Michalis Chryssochoidis der Insel der Winde einen Besuche ab. Er kündigte dabei an, dass die Polizeiwache des Ägäis-Eilandes aufgewertet werden soll. Während im Vorjahr hier 60 Beamte Dienst taten, soll deren Zahl auf 186 erhöht werden. Begleitet wurde der Minister von Polizeichef Michalis Karamalakis. Dieser fügte hinzu, dass die Polizei dazu angewiesen sei, strenge Kontrollen durchzuführen, vor allem auch was die Gewährleistung der öffentlichen Gesundheit betreffe.
Und auch wenn die Partylaune vorübergehend etwas in den Keller gerutscht war: Das Eiland in der südlichen Ägäis kann sich über die Anzahl der anreisenden Feriengäste nicht beschweren; die Ankünfte auf dem Flughafen belaufen sich derzeit auf etwa 90 Prozent verglichen mit der außerordentlich gut verlaufenen Saison 2019 – als Corona noch keine Rolle spielte. (Griechenland Zeitung / jh)
