Die griechischen Gesundheitsbehörden meldeten am Mittwochabend (29.7.) insgesamt 57 neue Corona-Infektionen. Zehn davon wurden bei Reisenden aus dem Ausland festgestellt. Vor allem in der Region Attika (18), in Thessaloniki (11) und in Kavala (7) sind die Fallzahlen deutlich angestiegen.
Um einer Ausbreitung des Corona-Virus entgegenzuwirken, prüft die Regierung derzeit weitere Maßnahmen. Bereits am gestrigen Mittwoch wurde in ganz Griechenland die Maskenpflicht erweitert. Sie gilt nun auch in staatlichen Betrieben, Geschäften des Einzelhandels, in Schönheitssalons, Bäcker- und Metzgereien sowie beim Friseur. Kirchen und private Arbeitsstätten könnten schon Ende dieser Woche folgen. Bei Missachtung der Vorschriften droht eine Strafe von 150 Euro. Nicht ausgeschlossen werden kann auch, dass das bis Ende Juli geltende Verbot für die in Griechenland beliebten Volksfeste (Panigyria) verlängert wird.
Premierminister Kyriakos Mitsotakis nahm unterdessen am Mittwoch an einer Video-Konferenz mit Staats- und Regierungschefs jener Länder teil, die die erste Welle der Pandemie erfolgreich bewältigt haben. Mitsotakis informierte seine Amtskollegen über den Verlauf der Corona-Krise in Griechenland und das vorsichtige Öffnen der Wirtschaft, inklusive des Tourismus. Der Konferenz wohnten unter anderem der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz und der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu bei. Alle Spitzenpolitiker waren sich einig, dass die Normalisierung der wirtschaftlichen Aktivitäten mit großer Sorgfalt vorangetrieben werden müsse; im Herbst will man sich erneut über den aktuellen Stand bei der Corona-Pandemie austauschen.
Die Gesamtzahl der an Covid-19 erkrankten Menschen in Hellas beläuft sich derzeit auf 4.336. Davon werden 1.212 (28 %) mit Personen in Verbindung gebracht, die Auslandsreisen absolvierten, 2.157 (49,7 %) mit einem bereits bekannten Corona-Fall. Neue Todesfälle mussten keine verzeichnet werden, die Zahl der an Covid-19 verstorbenen Menschen liegt weiterhin bei 203. Gegenwärtig werden acht Patienten auf Intensivstationen behandelt. (Griechenland Zeitung / em)