Seit dem Start der Tourismussaison und der damit einhergehenden Öffnung der Grenzen am 1. Juli ist die Anzahl der mit dem Coronavirus infizierten Menschen erwartungsgemäß angestiegen. Allerdings sind die Neuinfizierungen im Verhältnis zur Bevölkerung in Griechenland deutlich niedriger als etwa in Deutschland, Österreich oder der Schweiz.
Auch der sogenannte Ansteckungsfaktor (Rt) verharrt mit einem Wert von 0,4 auf sehr niedrigem Niveau.
Am gestrigen Donnerstag (16.7.) meldete die Griechische Gesundheitsbehörde EODY 35 Neuinfektionen; 13 davon wurden an Grenzübergängen registriert. 14 Patienten befinden sich in Intubation; Todesfälle mussten keine verlautbart werden. Damit kommt Hellas bisher auf 193 verstorbene Corona-Patienten, von denen mehr als 95 Prozent unter einer Grunderkrankung litten oder bereits älter als 70 Jahre waren.
Mit insgesamt 3.939 Corona-Infizierten steht Hellas im Ländervergleich gut da, verzeichnet jedoch derzeit einen leichten Anstieg auf niedrigem Niveau: Auf eine Million Menschen kommen im Moment 3,66 Neuinfektionen. Zum Vergleich: In den deutschsprachigen Ländern ist dieser Wert signifikant höher (Deutschland: 4,18; Österreich: 11,58; Schweiz: 11,62).
Die griechische Regierung will jedoch angesichts der leicht steigenden Zahlen ein Zeichen setzen und reaktiviert ihren Staatssekretär für Krisenmanagement Nikos Chardalias. Um negativen Entwicklungen vorzubeugen, wird er ab nächster Woche an jedem Dienstag um 18 Uhr Lokalzeit die Bevölkerung via TV über den aktuellen Stand der Dinge informieren. U. a. nach einer Kabinettssondersitzung am Montag leitete die Regierung eine Verschärfung der Kontrollen ein. Zwischen dem 1. und dem 14. Juli wurden an den Flughäfen und Häfen sowie an den Grenzübergängen rund 120.000 Tests durchgeführt; der entsprechende Wert steigerte sich in den vergangenen Tagen um 30 bis 40 Prozent. Ferner wird an die Bevölkerung sowie an die Touristen appelliert, die Schutz-, Hygiene- und Abstandsregeln zu befolgen. (Griechenland Zeitung / fg)
